Monique Schwitter als Janis Joplin

Foto: Peter Manninger/Bühnen Graz

Standing Ovations für Janis Monique Schwitter und ausverkaufte Vorstellungen. Thomas Guglielmettis "Janis Joplin. Ein Stück Rock 'n' Roll" gehört jener Gattung an, deren Anziehungskraft auf den Musiknummern der Stars beruht, von deren Leben sie erzählen. Aber weil Rockfan und Regisseur Matthias Fontheim eine Interpretin gefunden hat, die den Abend zu ihrer eigenen Show macht, kann man das vergessen.

Musikbesessenheit, Unruhe und Sucht knüpfen den roten Faden, an den der Schweizer Autor kurze Szenen aus Joplins atemlosem Leben von der texanischen Teenagerzeit bis zum Drogentod in Los Angeles montiert. Sie geben der temperamentvollen Monique Schwitter die Gelegenheit, sich mit allen berühmten Hits als Blues-und Rocksängerin zu profilieren. Genauestens hat sie dabei Janis Joplin auf den Mund gesehen, bringt die brüchige Stimme rüber, die kindliche Körpersprache, das zufriedene Lachen.

Mit dem Wachsen von Joplins Professionalität wird auch das Stück straffer, gewinnt an Tempo und Spannung. Susanne Maier-Staufen hat mit ironischen Zitaten aus den Flower-Power-Tagen ausgestattet. (frak-/ER STANDARD, Printausgabe, 10.12.2002)