Erst einmal

ist der Vectra eine anständige Limousine. Dass er einem auf der Straße nicht so auffällt, liegt daran, dass er ein durch und durch unauffälliges Auto ist. Das ist nichts Schlechtes. Der Vectra ist klar und straff gezeichnet, verzichtet auf Schnörksel, bietet keine Überraschungen - immerhin auch keine unangenehmen.

foto: werk

Das Heck ist steil,

die Front platt, die Flanke glatt. Das Auto ist solide, Opel im positiven Sinn.

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Und dann gibt es noch

das Modell mit dem Kürzel GTS am Heck. Optisch ist es nicht viel anders. Der Kenner sieht, dass dieser Vectra einen Hauch tiefer liegt, dass die Reifen breiter sind und zwei ovale Edelstahl-Auspuff-Endrohre rausstehen. Und doch haben wir es hier mit einem echten Sportwagen zu tun. Dem schnellsten Serienwagen, den Opel je gebaut hat. Wie unauffällig der daher-kommt, lässt sich am besten am Heckspoiler festmachen: so groß wie eine Zierleiste.

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Aber gehen tut er ganz schlimm.

In 7,8 Sekunden ist die Familienkutsche auf 100, Schluss ist erst bei 250 km/h. Die 211 PS entstammen einem Sechszylinder mit 3,2 Liter Hubraum und kommen recht unangestrengt auf die Straße.

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Entsprechend streng und direkt

ist aber die Lenkung. Wir sind geneigt, dem GTS im Trainingsanzug näher zu treten und nach geeignetem Auslauf zu suchen. Dort erst werden im oberen Drehzahlbereich die braven Opelformen verwischt.

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Was eher ungewöhnlich

bei einem Sportler ist: die Laufruhe. Und jene des Motors. Er schnaubt ein wenig, man hört sechs Zylinder und viel Hubraum atmen, aber röhren tut er nicht. Manch einer würde sich mehr Sound wünschen.

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Zurück zum extra-zivilen Bruder:

Dem gemäßigten Opelianer reichen gewiss die 125 PS aus der 2,2-Liter-Maschine. Das ist eine grundvernünftige Motorisierung.

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Das Innenleben

des Vectra ist unaufgeregt. Viel schwarze Landschaft macht sich unter der Windschutzscheibe breit, das optionale Navigationssystem ist vernünftig dimensioniert und benutzerfreundlich.

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Die Ausstattungsvarianten

bieten eine Abstufung, nur im GTS bleiben Sportsitze Sportsitze. Sie kneifen uns an den Oberschenkeln, damit wir nicht vergessen, wie flott wir unterwegs sind. Oder sein könnten. (Michael Völker, AUTOMOBIL, 6.12.2002)

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Opel Vectra

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