Europas größter Warenhauskonzern KarstadtQuelle hat seine Prognose für den Umsatz im elektronischen Versandhandel im laufenden Geschäftsjahr bekräftigt und will sich verstärkt im Fernseh-Shopping in Deutschland engagieren.1,2 Milliarden Euro Umsatz Unternehmenschef Wolfgang Urban sagte am Donnerstag in Berlin, konzernweit werde es 2002 beim elektronischen Versandhandel einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro geben. Der Bereich E-Commerce sei einer der künftigen Märkte und werde zu einer nachhaltigen Veränderung des gesamten Versandhandels führen. Es sei eine Möglichkeit, mit den Kunden anders als über den so genannten stationären Einzelhandel zu kommunizieren. Einstieg in "größerem Umfang" Urban kündigte auf dem Deutschen Handelskongress zudem an, KarstadtQuelle werde in "größerem Umfang" in das so genannte Fernseh-Shopping einsteigen. "Wir reden nicht immer gleich von Milliarden-Beträgen." Der Konzern sei mit zehn Prozent am Einkaufssender Home Shopping Europe (HSE) beteiligt und mache damit jährlich derzeit rund 307 Millionen Euro Umsatz. Urban ließ jedoch offen, wie das Engagement konkret aussehen werde. Verschiedene Wege offen Derzeit werde geprüft, ob man sich stärker an HSE beteiligen werde oder "andere Wege" gehe, sagte Urban der Nachrichtenagentur Reuters. "Die Frage ist, ob wir uns unternehmerisch engagieren und wenn, wo." Es gebe auch Möglichkeiten, mit anderen Gesellschaften zusammenzuarbeiten, sagte Urban. Dabei müsse man nicht immer "Shareholder" sein, also Aktionär. Details nannte der KarstadtQuelle-Chef nicht. Er fügte aber hinzu, dass es derzeit konkrete Verhandlungen gebe und in den nächsten sechs Monaten voraussichtlich entschieden werde. Eine KarstadtQuelle-Sprecherin kündigte an, das Unternehmen werde kommende Woche eine Kooperation mit dem Sender Tele 5 zum Fernseh-Shopping vorstellen. Ab dem 16. November solle eine mehrstündige tägliche Sendung mit dem Titel "Neckermann Urlaubswelt TV" beginnen. Tele 5 ist eine Tochter der Tele München Gruppe (TMG), an der der Filmrechtehändler Herbert Kloiber 55 Prozent hält und das Medienunternehmen EM.TV 45 Prozent.(APA/Reuters)