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Kreml-Sprecher Sergej Jastrschembski.

Foto: Reuters/ Sergei Karpukhin
Moskau - Unter Terrorverdacht hat die Polizei in Moskau einen mutmaßlichen tschetschenischen Separatisten mit mehreren Kilogramm Quecksilber festgenommen. Mit diesem Gift hätte der Verdächtige zahlreiche Menschen töten können, sagte Polizeisprecher Filipp Solotnitzki am Donnerstag dem Fernsehsender NTW. Nach Berichten der russischen Nachrichtenagentur Interfax hatte der Mann rund acht Kilogramm Quecksilber in eine Sektflasche abgefüllt. Vorwürfe gegen Tschetschenischen Präsidenten Die russische Regierung bekräftigte unterdessen ihre Vorwürfe, dass der tschetschenische Präsident Aslan Maschadow von der Geiselnahme im Moskauer Musical-Theater zumindest gewusst habe. Es gebe klare Hinweise darauf, dass Maschadow "von den Entwicklungen klare Kenntnis hatte und die Menschen im Theater mit seinem Wissen handelten", sagte Kreml-Sprecher Sergej Jastrschembski auf einer Pressekonferenz am Donnerstag. Unter anderem habe der Anführer der Geiselnehmer, Mowsar Barajew, von einer entsprechenden Befehlsstruktur berichtet. Bislang 40 Festnahmen wegen Terrorverdachts In einem auf der Pressekonferenz veröffentlichten Gespräch zwischen den Geiselnehmern und Kontakten außerhalb des Theaters berichten die Kidnapper von mehr als 100 Komplizen in der russischen Hauptstadt. In dem vom Geheimdienst abgehörten Gespräch erklärt einer der Geiselnehmer, die Verschwörer seien zu Selbstmordanschlägen bereit, wenn die Regierung sich nicht auf Verhandlungen einlasse. Jastrschembski erklärte jedoch, bei der Aussage könne es sich auch um eine Finte gehandelt haben, mit der die Geiselnehmer ihre Stärke demonstrieren wollten. Bei Polizeikontrollen in den vergangenen Tagen wurden nach Angaben des Vize-Innenministers Andrej Tschernenko rund 40 Personen unter Terrorverdacht festgenommen, wie die Nachrichtenagentur ITAR-TASS berichtete.(APA/AP/AFP)