Russische Polizei findet mehrere Kilogramm Quecksilber bei mutmaßlichem Separatisten
Redaktion
,
Moskau - Unter Terrorverdacht hat die Polizei in
Moskau einen mutmaßlichen tschetschenischen Separatisten mit mehreren
Kilogramm Quecksilber festgenommen. Mit diesem Gift hätte der
Verdächtige zahlreiche Menschen töten können, sagte Polizeisprecher
Filipp Solotnitzki am Donnerstag dem Fernsehsender NTW. Nach
Berichten der russischen Nachrichtenagentur Interfax hatte der Mann
rund acht Kilogramm Quecksilber in eine Sektflasche abgefüllt.
Vorwürfe gegen Tschetschenischen Präsidenten
Die russische Regierung bekräftigte unterdessen ihre Vorwürfe,
dass der tschetschenische Präsident Aslan Maschadow von der
Geiselnahme im Moskauer Musical-Theater zumindest gewusst habe. Es
gebe klare Hinweise darauf, dass Maschadow "von den Entwicklungen
klare Kenntnis hatte und die Menschen im Theater mit seinem Wissen
handelten", sagte Kreml-Sprecher Sergej Jastrschembski auf einer
Pressekonferenz am Donnerstag. Unter anderem habe der Anführer der
Geiselnehmer, Mowsar Barajew, von einer entsprechenden
Befehlsstruktur berichtet.
Bislang 40 Festnahmen wegen Terrorverdachts
In einem auf der Pressekonferenz veröffentlichten Gespräch
zwischen den Geiselnehmern und Kontakten außerhalb des Theaters
berichten die Kidnapper von mehr als 100 Komplizen in der russischen
Hauptstadt. In dem vom Geheimdienst abgehörten Gespräch erklärt einer
der Geiselnehmer, die Verschwörer seien zu Selbstmordanschlägen
bereit, wenn die Regierung sich nicht auf Verhandlungen einlasse.
Jastrschembski erklärte jedoch, bei der Aussage könne es sich auch um
eine Finte gehandelt haben, mit der die Geiselnehmer ihre Stärke
demonstrieren wollten. Bei Polizeikontrollen in den vergangenen Tagen
wurden nach Angaben des Vize-Innenministers Andrej Tschernenko rund
40 Personen unter Terrorverdacht festgenommen, wie die
Nachrichtenagentur ITAR-TASS berichtete.(APA/AP/AFP)
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