Belfast - Die nordirische Untergrundorganisation IRA hat am Mittwoch ihre Zusammenarbeit mit der internationalen Entwaffnungskommission aufgekündigt. Die Entscheidung sei getroffen worden, weil die britische Regierung ihre Verpflichtungen aus dem Karfreitags-Friedensabkommen aus dem Jahr 1998 nicht eingehalten habe, teilte die IRA in einer Erklärung in Belfast mit. Die 1997 bekannt gegebene "vollständige Einstellung von Militäroperationen" seitens der Organisation werde jedoch aufrecht erhalten.Rückschlag für den Friedensprozess Vor gut zwei Wochen hatte die britische Regierung die nordirische Selbstverwaltung wegen einer Regierungskrise in Belfast für unbestimmte Zeit aufgehoben. Die IRA hatte ihre Entwaffnung im vergangenen April nach einer fünfmonatigen Pause wieder aufgenommen. In London wurde der Schritt der IRA als weiterer Rückschlag für den Friedensprozess gewertet. Allerdings wurde darauf hingewiesen, dass die IRA schon einmal im Februar 2000 die Kontakte zur Kommission vorübergehend eingestellt hatte. Eine Rückkehr zur Zusammenarbeit mit der unabhängigen Kommission wurde nicht ausgeschlossen. (APA/dpa)