Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Foto: APA/ Hermann Wakolbinger
Wien - Seit dem Frühjahr 2001 besorgte sich ein 28-jähriger Schlosser im Internet "Kinder-Pornos", wie Richter Andreas Böhm am Mittwoch im Wiener Straflandesgericht darlegte. "Ich habe gar nicht gewusst, dass man so leicht zu den Sachen kommt", erzählte der Handwerker. In einschlägigen Chat-Kanälen war er auf Gleichgesinnte gestoßen und hatte User mit entsprechenden Nicknames gezielt angesprochen. So gelangte er an Hunderte Fotos, die er zum Teil per Mail weiter versandte.Selbst als die Zeitungen nach dem Auffliegen eines Kinderporno-Rings voll mit Berichten waren, machte der 28-Jährige weiter. Bilder auch für Nicht- Interessierte Er ging sogar dazu über, die Bilder an User zu schicken, die daran gar nicht interessiert waren, sondern mit dem allein stehend lebenden Wiener im Chat einfach ein paar Worte ausgetauscht hatten. Dieser Leichtsinn brach dem Schlosser sozusagen das Genick: Einer der unfreiwillig zu Kinderpornos Gelangten erstattete Anzeige, über seine Mail-Adresse konnte der Absender rasch ausgeforscht werden. Das Gericht verurteilte ihn nun zu acht Monaten Haft, davon ein Monat unbedingt. "Sie haben das Leid dieser Kinder mitzuverantworten", erklärte der Richter. "Das ist mir zu viel! Ich habe doch eh das Internet abgemeldet", meldete der Mann Rechtsmittel an. Die Staatsanwältin Roswitha Heinrich meldete Berufung an. Es ist durchaus möglich, dass die Strafe in der nächsten Instanz weitaus höher wird.(APA)