Ein Meister der leisen, tiefen Töne: Ron Carter würdigt in Salzburg seinen Kollegen Ray Brown

Foto: Jazzherbst
Die großen Alten des jazzigen Genres, jene, die Geschichte schrieben, oder solche, die dabei waren, als sie geschrieben wurde, treten langsam ab. Keine leichte Situation also für ein Festival, das sich vor allem der Tradition widmet und auch das Große Festspielhaus füllen will - heuer unter dem Motto "Roots" (1. bis 10. November). Lionel Hampton ist nicht mehr. Und auch Bassist Ray Brown, der abermals zum Salzburger Jazzherbst hätte kommen sollen, weilt leider nicht mehr unter uns.

Zweifellos aber kommt eine neue Generation der traditionell orientierten Jazzmusiker nach. Und natürlich, es gibt ihn noch, den einen oder anderen Haudegen - der Ray-Brown-Tribute-Abend wird es zeigen. Da treffen einander Saxofonist Johnny Griffin und Bassist Ron Carter. Und auch Pianist Monty Alexander passt gut zur Brown-Erinnerung. Schließlich steht Alexander in der Oscar-Peterson-Klavierschule, und Brown hatte mit Peterson sehr viel zu tun.

Um diesen Abend (9. 11) herum ein buntes Programm: Da kommen die Mingus Bigband, Dave Brubeck und Sängerin Dianne Reeves. Auch die Gospel- und Bluessängerin Odetta wird da sein, ebenso Sänger Mark Murphy. Als heimische Gäste wären Pianist Fritz Pauer, Saxofonist Wolfgang Puschnig und Trompeter Franz Hautzinger zu nennen. Filme (etwa über B. B. King und John Lee Hooker) und zwei Ausstellungen ergänzen das Programm. (DER STANDARD, Printausgabe, 30.10.2002)