Im entscheidenden Doppel mussten sich Barbara Schett und Patricia Wartusch in drei Sätzen geschlagen geben
Redaktion
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Maspalomas - Der Traum des österreichischen Fed-Cup-Teams
vom erstmaligen Einzug ins Finale dieses Mannschaftsbewerbs ist
ausgeträumt. Barbara Schett und Patricia Wartusch zeigten am
Donnerstag in Maspalomas nach dem 0:2-Rückstand vom Vortag zwar eine
sensationelle Leistungssteigerung, egalisierten den Rückstand und
hatten auch gegen das Weltklasse-Doppel Virginia
Ruano-Pascual/Conchita Martinez eine Siegchance. Das ÖTV-Duo musste
sich letztlich aber mit 6:4,3:6,1:6 geschlagen geben. Spanien steht
mit dem knappen 3:2-Erfolg im Endspiel, der
Gegner dort heißt Slowakei.
Wartusch zu müde
"Es ist total schade. Ich bin im Einzel vorher so viel gelaufen
und die halbe Stunde Pause war sehr wenig. Ich bin dann leider
eingegangen", sagte Wartusch, deren Freude über den Sensationssieg
gegen Arantxa Sanchez-Vicario von der Doppel-Niederlage getrübt war.
"Aber es war wahrscheinlich mein größter Erfolg. Arantxa hat tolle
Rekorde im Fed Cup und sie hier vor ihrer Heimkulisse so knapp zu
schlagen ist schon etwas Besonderes", meinte Patricia.
Entscheidung im Doppel
Das Happyend im Doppel blieb dem ÖTV-Team dann aber verwehrt. Die
Spanierinnen begannen wie erwartet sehr stark und gingen rasch 4:1 in
Führung, doch das Duo Schett/Wartusch stellte sich hervorragend ein
und holte Satz eins mit 6:4. Im zweiten Satz das gleiche Bild, doch
diesmal gelang es nicht mehr, den Satz umzudrehen. Bei 4:1 musste
außerdem Wartusch eine dreiminütige Auszeit nehmen, sie wurde von
Masseur Kurt Waltl am Rücken behandelt. Wartusch fing sich dann zwar
wieder, doch der Satz war verloren. Als im dritten Durchgang
Ruano-Pascual wieder sehr stark spielte, gelangen den Gastgebern
gleich zwei Breaks zur 3:0-Führung. Besonders bitter war dabei eine
verhaute 0:40-Führung im zweiten (Aufschlag-)Game von Martinez.
Starke spanische Doppelpaarung
Obwohl Ruano-Pascual, die zweitbeste Doppel-Spielerin der Welt,
normalerweise mit Paola Suarez (ARG) auf der Tour agiert, hat sie
gemeinsam mit Conchita Martinez heuer bei den Australian Open das
Semifinale erreicht. Martinez scheint im Doppel-Ranking immerhin auch
an 16. Position auf.
Tolle Aufholjagd zuvor
Vor dem entscheidenden Doppel hatten Babsi und Patricia einen
erstaunlichen Wandel demonstriert: Beide, vor allem aber Wartusch,
spielten im Vergleich zum Vortag um Klassen besser. Schett rang
Conchita Martinez in 2:21 Stunden mit 7:5,6:7(3),6:2 nieder und
Wartusch bot beim 4:6,6:4,9:7 über "Rekordfrau" Sanchez-Vicario eine
außerordentliche Leistung. Die 24-jährige Tirolerin wuchs über sich
hinaus und zeigte nach dem nervösen Eröffnungseinzel eine absolute
Weltklasseleistung. Sanchez-Vicario hatte über Schett ihren 50.
Einzel-Sieg im Fed Cup gefeiert und ist damit Rekordhalterin.
Zuviel Risiko am ersten Tag
Der Blick zurück auf den ersten Tag war wehmütig. "Als wir 0:2
hinten gelegen sind, hätte ich diesmal wirklich nicht erwartet, dass
die Entscheidung erst im Doppel fällt", sagte Schett. Kapitän Alfred
Tesar sah sich in seiner 50:50-Prognose bestätigt. "Wir haben am
ersten Tag zu viel Risiko genommen, mein Auftrag war es, den Ball
länger im Spiel zu halten. Im Winnerschlagen sind wir stärker als die
Spanierinnen. Im Doppel ist uns halt leider auf den Kopf gefallen,
dass beide nach den Singles auch müde waren", sagte Tesar.
Schwierieg Auslosung für nächste Saison
Die österreichischen Tennis-Damen stehen in der
ersten Runde des kommenden Fed Cups vor einer äußerst schwierigen
Aufgabe. Barbara Schett und Co. müssen am 26. und 27. April auswärts
gegen das Team aus Belgien antreten, dem mit Kim Clijsters und
Justine Henin zwei Top-Ten-Spielerinnen angehören. Im Falle eines
Sieges bekäme es die ÖTV-Mannschaft am 19. und 20. Juli mit dem
Sieger des Duells zwischen Deutschland und der Slowakei zu tun.(APA)
Spanien - Österreich Endstand 3:2
Conchita Martinez - Patricia Wartusch 6:0,7:5
Arantxa Sanchez-Vicario - Barbara Schett 6:3,7:6 (5)
Conchita Martinez - Barbara Schett 5:7, 7:6 (3), 2:6
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