Natur
Sambia lehnt US-Gen-Mais trotz Hungerkrise als "Gift" ab
Lusaka - Trotz akuter Hungerkrise hat Sambia eine
Lebensmittelhilfe der USA mit genmanipuliertem Mais abgelehnt.
Landwirtschaftsminister Mundia Sikatana folgte damit am Dienstag
einer Empfehlung sambischer Wissenschafter. Die gesundheitliche Unbedenklichkeit von Gen-Mais könne zurzeit
niemand garantieren, sagte Sikatana. Präsident Levy Mwanawasa hat den
Gen-Mais aus den USA sogar als Gift bezeichnet.
Das Land im Süden Afrikas ist in den kommenden Monaten von einer
schweren Hungersnot bedroht, die Schätzungen zufolge 2,9 Millionen
Menschen oder 30 Prozent der Bevölkerung erfassen könnte. Die
Opposition hat die Regierung deswegen aufgefordert, die Hilfe
anzunehmen. Hungernde Menschen sind bereits in Lager eingebrochen, in
denen das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) mehrere
tausend Tonnen Gen-Mais aus den USA lagert.
"Jede Regierung hat das Recht, Nahrungsmittelhilfe anzunehmen oder
auch abzulehnen", sagte WFP-Sprecherin Christiane Berthiaume. Die
Entscheidung der Regierung in Lusaka erschwere aber die Arbeit der
Organisation, weil es immer schwieriger werde, in großen Mengen Mais
zu bekommen, der nicht gen-manipuliert sei. (APA/AP)