Der über 3.000 Meter hohe Ätna an der Ostküste Siziliens ist der größte und zugleich aktivste Vulkan Europas. Der Berg, an dessen Hängen begünstigt durch Quellwasservorkommen, fruchtbare Böden und mildes Klima bis in größere Höhen intensiv Gartenbau betrieben wird, gehört zu den eher harmlosen Vulkantypen. Seine Lava strömt relativ langsam und lässt bei einem Ausbruch den Anrainern Zeit zur Flucht.Nie ein "ruhiger" Vulkan Dennoch war der Ätna nie ein "ruhiger" Vulkan. Einer der folgenschwersten Ausbrüche ereignete sich 1669. Lavaströme erreichten die am Fuß des Berges gelegene Stadt Catania und das Meer. Tausende Menschen starben. Mehr oder weniger heftige Ausbrüche gab es in den Jahren 1882, 1910, 1923 und 1928. Erneut aktiv wurde der Ätna 1949, als sich ein Kegel spaltete und ein 13 Monate anhaltender Ausbruch folgte. Im April 1971 öffneten sich am Süd- und am Osthang des Vulkanmassivs neue Kratergruppen, die fast zwei Monate lang heißes Magma auswarfen. Am 12. September 1979 kamen neun Urlauber ums Leben, als einer der Krater explodierte. Auch in den Jahren danach gab es in unregelmäßigen Abständen Eruptionen, meist verursacht durch Lavapfropfen, die Kraterausgänge verstopften. Im Dezember 1991 brach der Vulkan erneut aus, was spektakuläre Operationen zur Umleitung der Lavamassen um bedrohte Ortschaften nach sich zog. So gelang es mit großen Sprengladungen, den Lavafluss in ein vorbereitetes Bett zu leiten. (APA/dpa)