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Ortet steigende Nachfrage nach Leiterplatten für Handelektronik: AT & S-Chef Willibald Dörflinger.

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Wien - Der steirische Leiterplattenhersteller AT & S ortet steigenden Bedarf an elektronischen Bauteilen. Nicht nur im Automobil- und Medizintechniksektor habe man rund hundert neue Kunden dazugewonnen, auch das für AT & S wichtige Handygeschäft springe wieder an. "Bis Weihnachten sind wir sehr gut ausgelastet", sagte AT-&-S-Chef Willibald Dörflinger bei der Vorlage der Halbjahreszahlen am Dienstag. Von April bis September hat AT & S mit 128,8 Mio. Euro zwar um 4,8 Prozent weniger umgesetzt als in der Vorjahrsperiode, der Halbjahresüberschuss kletterte aber um 47,4 Prozent auf 6,8 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr 2002/03 (Ende März) erwartet Finanzvorstand Harald Sommerer einen Gruppenumsatz "im Bereich des Vorjahres" bei deutlich besseren operativen Ergebnissen. Der Gewinn je Aktie sollte auf 30 Cent nach 25 Cent im 1. Halbjahr klettern. Marktanteile gewonnen Da der Gesamtmarkt um bis zu 50 Prozent eingebrochen sei, habe man Marktanteile dazugewonnen. Bei Chips für Handys habe AT & S jetzt einen Weltmarktanteil von "deutlich über zehn Prozent". In drei Jahren sollen es mit dem Vollausbau des Werks in China 20 Prozent sein. Abwanderungsdrohung Dörflinger erneuerte seine Drohung, Forschungs- und Entwicklungsabteilungen aus Österreich abzuziehen, falls sich die Förderpolitik der Regierung nicht ändern sollte. Vier Forschungsprojekte, für die man um Förderung angesucht habe, seien wegen Geldmangels abgelehnt worden. "Wenn sich nichts ändert, machen wir F & E in China", so Dörflinger. AT & S wäre damit in guter Gesellschaft: Auch Microsoft unterhält eines seiner vier weltweiten Forschungszentren in China. Start in China Das in 18-monatiger Bauzeit um 145 Mio. Euro errichtete Werk in Schanghai wird noch im Dezember in Betrieb gehen. Einer der Kunden in China ist Siemens, das in Schanghai eine Handyproduktion hat. Durch Investitionen in das neue UMTS-Netz und eine Marketingoffensive will Siemens verlorene Marktanteile in China wieder wettmachen. Der deutsche Hersteller hält derzeit rund zehn Prozent des Marktes, im Vorjahr waren es noch 14,5 Prozent. Neue Modelle sollten den Anteil wieder auf zwölf Prozent ausbauen. China soll von derzeit 190 Mio. Nutzern auf 350 Mio. Handybenutzer im Jahr 2005 wachsen. (stro, spu)