Der sizilianische Vulkan Ätna brodelt weiter: In der Nacht auf Dienstag erschütterten neue Erdbeben der Stärke 3,1 auf der Richterskala die gesamte Region. Zudem wälzten sich weiterhin sechs Meter hohe Lavaströme ins Tal. Viele Bewohner der Provinz von Catania verbrachten eine schlaflose Nacht. Die Bagger des Zivilschutzes arbeiteten die ganze Nacht hindurch. Sie stärken Dämme, die einige touristische Zentren an den Hängen des Vulkans vor der Lava schützen sollen. Die Schäden werden bereits auf Millionen Euro geschätzt.Wasserbomben-Einsatz Flugzeuge warfen weiterhin Wasserbomben ab, um den Pinienwald von Linguaglossa vor den glühenden Massen zu schützen, die bereits einen Teil der Grünfläche zerstört haben. "Die Ätna-Eruption hat uns überrascht. Vieles hängt von der Menge von Lava ab, die der Vulkan speien wird. Es ist nicht auszuschließen, dass es zu Problemen für die Ortschaften an den Hängen des Ätna kommen wird", betonte der Vulkanologe Enzo Boschi in einem Interview mit dem Staatssender RAI 1. Inzwischen verbreitet der Ätna seine Asche nicht nur über die ganze Region. Wie auf Satellitenfotos zu sehen ist, erreichten die Partikel sogar Malta und Libyen. Anrainer der Stadt Catania mussten ständig Gehwege, Balkone und Terrassen säubern. Der Autoverkehr wurde erheblich behindert. Die Asche, die die Straßen rutschig machte, verursachte auch einen Unfall, bei dem eine Frau ums Leben kam. Fahrverbot für Motorroller und Motorräder in Catania Wegen der Gefahren für den Verkehr beschloss der Bürgermeister von Catania ein Fahrverbot für Motorroller und Motorräder bis zum 5. November. Den Bürgern stehen dafür die öffentlichen Verkehrsmittel gratis zur Verfügung. Die Stadt setzte massiv Fahrzeuge zur Säuberung der Straßen ein. Der Flughafen der sizilianischen Stadt ist seit Sonntag gesperrt. Die Flüge werden nach Palermo und nach Reggio Calabria verlegt. Ärzte warnten vor den Folgen des Ascheregens für Asthmatiker und Personen, die an Atembeschwerden leiden. Die Asche enthalte vor allem Eisen und Schwefel und sei auch für die Augen schädlich. (APA)