Wien - Die eiligen Postenbesetzungen von Finanzminister Karl-Heinz Grasser sorgten am Dienstag für Aufregung. Insbesondere die Aufstockung des Vorstands der IAKW, der Betreibergesellschaft des Wiener Konferenzzentrums, stößt auf Unverständnis, zumal die Satzungen zwar "ein bis drei" Vorstände vorsehen, Michael Auracher die Geschäfte der oft in den roten Zahlen herumkrebsenden Gesellschaft seit 1994 aber als Alleingeschäftsführer führt.Zusätzliche Aufgaben Im Finanzministerium verweist man auf zusätzliche Aufgaben wie die geplante Erweiterung der UNO-City und die 1998 beschlossene, rund 50 Mio. EURO teure Entfernung der asbesthaltigen Isolierungen. Diese würden einen zweiten Geschäftsführer rechtfertigen. Die Postenbesetzungen gehen indes unvermindert weiter, bald soll die neue Leitung der Exportförderungs- und -finanzierungsabteilung (III/20) im Finanzministerium bekannt gegeben werden. "Der panikartige Postenschacher zeigt, dass Blau-Schwarz selbst offenbar keine Hoffnung mehr hat, wieder an die Macht zu kommen", ätzt SP-Rechnungshofsprecher Günter Kräuter. Prinzhorn-Freund sucht mit Den Grünen stößt vor allem sauer auf, dass sowohl bei der Suche des IAKW-Vorstands als auch des dritten Geschäftsführers der Bundesfinanzierungsagentur Egon Zehnder International mitsucht. Für Gabriela Moser ist die Geldverschwendung ebenso unerträglich wie die Nähe des Personalberaters zu FP-Wirtschaftssprecher Thomas Prinzhorn. Zehnder war auch in die Auswahl des neuen Sektionschefs Michael Svoboda, für Staatsbeteiligungen wie Voest und Post zuständig, involviert. Die blaue Personalpolitik könnte übrigens ein Opfer in den eigenen Reihen fordern: An den Platz des blauen Präsidenten der Finanzlandesdirektion Wien, Manfred Frey, wünscht man sich FP-Landtagsabgeordneten Gerald Ebinger. (ung, DER STANDARD, Printausgabe 29.10.2002)