Ökologie
Sturmwarnung für Nord- und Ostösterreich
In England, Wales, Deutschland, der Schweiz und Tschechien starben am Wochenende mindestens neun Menschen - Flüge abgesagt, Züge standen still
London/Düsseldorf/Prag - Mit Geschwindigkeiten
bis zu 155 km/h sind am Wochenende schwere Stürme über Europa
weggerast und haben in Großbritannien, Deutschland und Tschechien
mindestens neun Menschenleben gefordert. Fünf Briten wurden nach
Angaben der Rettungskräfte von umstürzenden Bäumen getötet, darunter
zwei Kinder. In Deutschland starben ein Mann und eine Frau, in der
Schweiz eine Frau beim Sonntagsspaziergang der Familie und in
Tschechien bereits am Samstag ein weiterer Mann. Zwei Kinder und drei Erwachsene sind am Wochenende bei den
schweren Stürmen in Großbritannien getötet worden. Zwei Kinder und
ein Mann wurden von umstürzenden Bäumen oder herabfallen Ästen
erschlagen, zwei Frauen starben in Autos, auf die Bäume fielen. Ein
13 Jahre alter Bub, der in der Nähe von Cambridge einen Drachen
steigen ließ, wurde von diesem in die Luft gerissen und erlitt einen
Beinbruch, als er gegen einen Laternenpfahl flog.
In Deutschland warfen orkanartige Böen am Sonntagnachmittag in
Bocholt in Westfalen einen Baum auf das Auto einer niederländischen
Familie. Die Beifahrerin kam ums Leben, der Fahrer und ein Kind
wurden schwer verletzt. Zuvor war in Schleswig-Holstein ein Mann vom
Blitz erschlagen worden. In einem Wald bei Arlesheim (Kanton Basel-Landschaft) wurde eine
Familie beim Sonntagsspaziergang vom Sturm überrascht. Eine Frau
wurde bei einer Rast von einem umstürzenden Baum erschlagen. Ihr Mann
und ein drei Monate altes Kind wurden verletzt.
Bäume gestürzt, Fährverbindungen unterbrochen
In Tschechien ist am Samstag bei schweren Herbststürmen ein Mann
ums Leben gekommen. Er sei bei Windgeschwindigkeiten um 130 Kilometer
pro Stunde mit seinem Wagen von der Straße abgekommen und tödlich
verunglückt, berichtete der Prager Rundfunk.
In Großbritannien waren die meisten Fährverbindungen unterbrochen.
Auch auf den Londoner Flügen Gatwick und Heathrow wurden Dutzende
Flüge gestrichen. In London wurde der Verkehr durch gesperrte Straßen
und durch zahlreiche Unterbrechungen der U-Bahn-Strecken behindert.
Im Hafen von Portsmouth wurde eine Fregatte vom Wind gegen eine Fähre
gedrückt. Nach Angaben der Behörden entstand "erheblicher" Schaden.
Ein spanischer Fischer wurde im Atlantik per Hubschrauber von seinem
Schiff geborgen.
In den Niederlanden stürzten Bäume auf Bahngleise und Straßen und
verursachten massive Verkehrsbehinderungen. Auch auf dem Amsterdamer
Flughafen Schiphol mussten Flüge abgesagt werden, nachdem nur eine
der vier Land- und Startbahnen benutzt werden konnte. (APA)