Afrika
Parlamentswahlen in Togo haben begonnen
Oppositionspolitiker boykottieren: Wahlen sind nicht demokratisch
Nairobi/Lome - Ungeachtet eines Boykotts der Opposition
hat im westafrikanischen Staat Togo am Sonntag die Wahl eines neuen
Parlaments begonnen. Die bereits zweifach verschobene Wiederholung
der umstrittenen Wahlen zum Abgeordnetenhaus von 1999 sind nach
Einschätzung von Oppositionspolitikern nicht demokratisch. Auch
westliche Beobachter äußerten sich in der Hauptstadt Lome skeptisch
bezüglich einer freien Abstimmung. Bisher hält die Togolesische
Volksbewegung (RPT) von Präsident Gnassingbe Eyadema 79 der insgesamt
81 Sitze. Gegner der autoritären Regierung des dienstältesten Staatschefs in
Afrika (seit 1967) waren aus demselben Grunde bereits den letzten
Wahlen vor drei Jahren ferngeblieben. Westliche Geber hatte die
Wahlwiederholung zur Bedingung für die Fortsetzung ihrer
Entwicklungshilfe in dem einstigen deutschen Protektorat und der
späteren französischen Kolonie gemacht.
In der Hauptstadt Lome verzichtete nach Berichten von Beobachtern
der Großteil der Wahlberechtigten darauf, die Wahlunterlagen
abzuholen. Rund 2,9 der fünf Millionen Togolesen sind zur Abstimmung
aufgerufen. Mit Ergebnissen wird im Laufe der kommenden Woche
gerechnet. (APA)