Seine Rede nach dem Geiseldrama im Wortlaut - "Wir haben eine Prüfung erlebt"
Redaktion
,
Moskau - Nach dem blutigen Ende des Geiseldramas von
Moskau hat Präsident Wladimir Putin die Familien der getöteten
Geiseln am Samstagabend in einer Rede öffentlich um Verzeihung
gebeten. Nachfolgend Auszüge aus der Ansprache in deutscher
Übersetzung:
"Liebe Mitbürger. Wir haben in diesen Tagen gemeinsam eine
schreckliche Prüfung erlebt. Alle unsere Gedanken waren bei den
Menschen in der Hand bewaffneten Abschaums. Wir haben auf die
Befreiung der Leidenden gehofft, doch wussten wir alle, dass wir auf
das Schlimmste gefasst sein mussten.
Am frühen Morgen wurde die Aktion zur Befreiung der Geiseln
durchgeführt. Dabei gelang das schier Unmögliche - das Leben von
Hunderten von Menschen zu retten. Wir haben bewiesen, dass sich
Russland nicht in die Knie zwingen lässt. Aber jetzt möchte ich mich
vor allem an die Familien und Angehörigen der Toten wenden:
Wir konnten nicht alle retten. Verzeihen Sie uns. Das Gedenken an
die Toten soll uns vereinen. Ich danke alle Bürgern Russlands für
Unterstützung und Einheit...
Wir würdigen auch unsere Freunde in der ganzen Welt für ihre
moralische und praktische Unterstützung im Kampf gegen den
gemeinsamen Feind. Dieser Feind ist stark und gefährlich,
unmenschlich und brutal. Es ist der internationale Terrorismus.
Solange er nicht besiegt ist, können sich Menschen nirgendwo auf
dieser Welt sicher fühlen. Aber er muss besiegt werden und er wird
besiegt werden.
Ich habe heute im Krankenhaus mit einem der Opfer gesprochen. Er
sagte: "Es war nicht schrecklich - wir waren davon überzeugt, dass es
für die Terroristen ohnehin keine Zukunft gibt."
Und das ist die Wahrheit. Sie haben keine Zukunft. Wir aber
schon." (APA)
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