Ort des Prozesses noch nicht klar - Mutmaßliche Verbrechen auch in Virginia, DC und Alabama
Redaktion
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Washington - Die beiden Donnerstag früh verhafteten Männer,
die als Verdächtige der Heckenschützen-Morde gelten, sollen im
US-Bundesstaat Maryland wegen sechsfachen Mordes angeklagt werden.
Gegen den 42-jährigen ehemaligen Soldat John Allen Muhammed werde die
Todesstrafe beantragt, sagte der Staatsanwalt des Bundesstaats,
Douglas Gansler, am Freitag. Für Muhammeds mutmaßlichen Komplizen,
den 17-jährigen John Lee Malvo, solle Erwachsenen-Strafrecht gelten,
gegen ihn werde aber nicht die Forderung der Todesstrafe erhoben. Wo
der Prozess gegen die beiden Männer jedoch tatsächlich stattfindet
ist noch unklar.
In Maryland wurden sieben der 14 Schussattentate verübt. Weitere
Morde wurden im angrenzenden Bundesstaat Virginia sowie in Washington
DC verübt. Seit 2. Oktober starben durch die Schussattentatte im
Großraum Washington DC zehn Menschen, drei weitere wurden teils
schwer verletzt.
Zuvor hatte sich bereits der Gouverneur des US-Bundesstaats
Virginia, Mark Warner, für die Hinrichtung der mutmaßlichen
Heckenschützen von Washington ausgesprochen. Auch in Alabama, wo die
beiden Männer des Mordes an einer Frau verdächtigt werden, könnten
sie vor Gericht gestellt werden.
Derzeit befinden sie sich im Gewahrsam der US-Bundesbehörden im
Gefängnis.
Weiter Spekulationen über Motiv
Über das Motiv der Heckenschützen wurde weiter gerätselt. Die
"Washington Post" veröffentlichte am Samstag die Faksimile-Kopie
eines Briefs der "Sniper", den sie nach dem vorletzten Anschlag in
der Nähe eines Steakrestaurants im Bundesstaat Virginia hinterlassen
hatten. In dem Handschreiben fordern die Täter die Überweisung von
zehn Millionen Dollar auf ein Konto, das an eine gestohlene
Kreditkarte gekoppelt war.
In wütendem Ton beschweren sich die Heckenschützen dann, dass sie
bereits mehrfach versucht hätten, die Polizei und auch den
Nachrichtensender CNN zu telefonisch zu erreichen, sie aber niemand
Ernst genommen habe. Am Ende des Briefes drohten sie: "Eure Kinder
sind nicht sicher, ganz gleich wo und ganz gleich wann."
Die Bevölkerung im Großraum Washington feierte unterdessen ihre
wiedergewonnene Freiheit. Eltern genossen es endlich, wieder mit
ihren Kindern unbesorgt das Haus verlassen zu können. Autofahrer
tankten wieder ohne Angst, und die Einkaufszentren vor den Toren der
Stadt füllten sich wieder. (APA)
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