Flucht und Politik
Erfolgreiche Geiselbefreiungen
Hamburg - Politisch motivierte Geiseldramen sind
wiederholt von Soldaten oder Polizisten gewaltsam beendet worden,
ohne dass dabei Geiseln getötet wurden. Zu den erfolgreichen Aktionen
zur Befreiung vieler Menschen zählt der legendäre Sturm der deutschen
Grenzschutztruppe GSG-9 auf die Lufthansa-Maschine "Landshut" in
Somalia vor 25 Jahren. Eine Auswahl geglückter Aktionen: 23. April 1997 in Lima (Peru): 140 Elitesoldaten befreien 72 seit
vier Monaten in der Residenz des japanischen Botschafters gefangene
Festgäste. Alle 14 Aktivisten der Guerilla-Organisation Tupac Amaru
und zwei Soldaten kommen im Kugelhagel um. Eine Geisel stirbt später
an Herzversagen.
26. Dezember 1994 in Marseille (Frankreich): Ein Kommando der
Anti-Terror-Einheit GIGN erschießt in einem 25-minütigen Gefecht alle
vier Algerier, die einen französischen Airbus mit nahezu 240 Insassen
in ihre Gewalt gebracht hatten. Mehrere Passagiere,
Besatzungsmitglieder und Soldaten werden bei der Aktion verletzt.
5. Mai 1980 in London (Großbritannien): Die Regierung lässt die
von fünf Iranern besetzte iranische Botschaft von der Spezialtruppe
SAS stürmen. Bilanz: Alle Besetzer sind tot. Sie hatten zuvor zwei
ihrer etwa 20 Geiseln ermordet.
18. Oktober 1977 in Mogadischu (Somalia): Die GSG 9, eine
Spezialtruppe des deutschen Bundesgrenzschutzes, stürmt die entführte
Lufthansa-Maschine "Landshut". Drei der vier palästinensischen
Terroristen werden dabei erschossen, die 86 Geiseln bleiben
unversehrt. Mit der Kaperung der Landshut wollten die Araber
Forderungen der RAF im Entführungsfall Schleyer bekräftigen. (APA/dpa)