Werbung
Deutsche Werbebranche weiter pessimistisch
Auch 2003 keine Erholung - Etatkürzungen verstärkt
Die deutsche Werbewirtschaft sieht auch für das
kommende Jahr keine Erholung der Kommunikationsbranche. Angesichts
der schwachen Konjunktur rechneten die Experten mit einem
Umsatzrückgang zwischen drei und fünf Prozent, heißt es im
Herbstbericht des Gesamtverbandes Werbeagenturen (GWA), der am
Freitag in Berlin vorgestellt wurde. Für das Gesamtjahr 2002 sei mit
deutlichen Umsatzrückgängen und Einsparungen bei den Personalkosten
zu rechnen. Der Umsatz werde deutlich unter einem Prozent steigen.Etatkürzungen verstärkt
Die Etatkürzungen hätten sich bei den Unternehmen weiter
verstärkt, sagte der scheidende GWA-Präsident Lothar Leonhard. Das
Klima in der Branche sei wie selten zuvor von Zurückhaltung und
Pessimismus geprägt, heißt es in der Umfrage unter 94 Agenturen. Für
das Jahr 2002 zeichne sich der schlechteste Geschäftsverlauf seit
drei Jahren ab. Noch im Frühjahr hatte der GWA ein Wachstum der
Werbeindustrie von 3,5 Prozent in diesem Jahr vorausgesagt.
"Starker Leistungsdruck"
Vor allem die Tageszeitungen seien mit dem Verlust von
Stellenanzeigen weiterhin einem "starkem Leistungsdruck" ausgesetzt,
sagte Leonhard. Auch das von der Union vorgeschlagene Werbeverbot für
ARD und ZDF sei für die Werbewirtschaft und das öffentlich rechtliche
Fernsehen verheerend.
Verschärfung der Lage durch geplantes Werbeverbot für Tabak
Zur Verschärfung der Lage trage außerdem das geplante Werbeverbot
für Tabak bei, sagte der am Freitag neu gewählte GWA-Präsident Holger
Jung, Mitinhaber der Agentur Jung von Matt.
Werbeinvestitionen deutlich gekürzt
Die Werbeinvestitionen seien im ersten Halbjahr 2002 deutlich
zurückgegangen. Im ersten Halbjahr 2002 seien nur 3 Prozent der
Agenturen mit dem Geschäftsverlauf sehr zufrieden (2001: 15 Prozent)
gewesen. Für das zweite Halbjahr erwarteten nur 28 Prozent für die
eigene Agentur einen ansteigenden Geschäftsverlauf (2001: 37
Prozent). Mehr als die Hälfte der Agenturen rechneten mit einen
sinkenden Umsatz, 2001 waren es nur ein Viertel.
Zwei Mal im Jahr veröffentlicht der GWA eine Umfrage zum
Geschäftsklima in der Agentur- und Werbebranche. Am GWA-Herbstmonitor
2002 haben 94 Agenturen teilgenommen. (APA/dpa)