Etat
Medienkonzentration hat "gefährliche Folgen" für Demokratie
Studie: Gesellschaftliche Folgen untersucht - "Verarmung des politischen Diskurses"
Die Konzentration am Medienmarkt wird in
Österreich häufig kritisiert. Den "gesellschaftlichen Folgen der
Medienkonzentration" geht nun eine Studie nach - allerdings mit Focus
auf Deutschland und im Auftrag der Landesanstalt für Medien
Nordrhein-Westfalen (LfM). Ein Ergebnis laut LfM-Aussendung:
Medienkonzentration behindert nicht nur den wirtschaftlichen
Wettbewerb, sondern führt auch zu einer "Verarmung des politischen
Diskurses". Fazit der Studie: "Medienkonzentration und Medienmacht"
charakterisieren zwar "im Kern das moderne und wettbewerbsorientierte
Medienwesen", haben aber "unerwünschte und gefährliche Folgen" für
die Gesellschaft und das demokratische System.
Oppositionelle Standpunkte" verringert
Durch zunehmende Konzentration am Mediensektor würden etwa
"oppositionelle Standpunkte" verringert, es komme zu einer
"Beschädigung von Öffentlichkeit", so die Studie, die vom Prognos
Institut und dem Institut für Publizistikwissenschaft und
Medienforschung an der Universität Zürich erstellt wurde.
Außerdem führe Medienkonzentration zu einer "tendenziellen
Blockade gestaltender Medienpolitik", da Medien und Politik
voneinander abhängig seien. Als eine Folge dieser Tendenz sei unter
anderem der Abbau von journalistischen Arbeitsplätzen zu beobachten,
so ein weiteres Ergebnis. Medienkonzentration begünstige auch
konzerninterne Quersubvention, was Wettbewerber, die über
Möglichkeiten nicht verfügen, benachteilige.
Lösungsansatz
Als Lösungsansatz schlagen die Studienautoren ein "Media
Governance-Modell" vor: Gemeint ist eine "Selbstverpflichtung von
Medienunternehmen und Medienschaffenden, ihr unternehmerisches und
publizistisches Handeln öffentlich zu rechtfertigen", heißt es. (APA)