Wien - Die politische Empörung über die gescheiterten Verhandlungen über einen verdichteten Betrieb auf der Flughafen-Schnellbahn S7 ist groß: "Die Pendler kommen unter die Räder - die Stadträte Rieder und Schicker sind dafür verantwortlich", ärgerte sich etwa der Wiener VP-Verkehrssprecher Wolfgang Gerstl. "Angesichts der steigenden Zunahme des Pendlerverkehrs wäre ein Verzicht auf die Nutzung der S7 als Nahverkehrsmittel ein schweres Versäumnis der Stadtregierung." Und wenn jetzt Finanzstadtrat Rieder unter Hinweis auf den Flughafenverkehr dazu auffordere, sich mit einem 30-Minuten-Intervall zu begnügen - "müsste man an der Sinnhaftigkeit des ganzen Ausbauprojektes zweifeln".Wien gegen Niederösterreich Für den Grünen Klubobmann Christoph Chorherr "zeigt dieses totale Debakel das Grundproblem des Nahverkehrs in Wien auf". Es gehe "immer nur um Wien gegen die ÖBB oder gegen Niederösterreich - und die Konsequenz ist überall eine schlechte Anbindung ans Umfeld". Es werde daher Aufgabe der neuen Bundesregierung sein, "den gesamten Nahverkehr auf neue organisatorische Füße zu stellen - und nicht fünf Köche zur Zubereitung beauftragt, sondern nur einen". Chorherr: "Da wurde um sündteures Geld gebaut und dann ist die Qualitätsverbesserung fast null. Dabei ist Wien Co-Finanzier und Baubehörde - also normal erkundigt man sich vorher, was man dann dafür bekommt." (frei, DER STANDARD Printausgabe 24.10.2002)