Die Nachfrage nach Arbeitskräften im IT-Sektor sinkt auch im Herbst kontinuierlich weiter ab. Seit Jahresbeginn reduzieren sich die Jobangebote in den Print-Stellenmärkten mit jedem Quartal um etwa 20 Prozent, das erwartete Hoch im September blieb aus. Insgesamt dauert der Sinkflug jetzt bereits eineinhalb Jahre, im dritten Quartal sind laut it-indikator 2002 erstmals auch die Jobs im Vertrieb von einem massiven Einbruch betroffen. Vertrieb Wie die Auswertung der Stellenangebote in den Tageszeitungen Kurier, Der Standard und Presse zeigt, hat sich die Sinkrate mit minus 20 Prozent vom zweiten auf das dritten Quartal 2002 zwar nicht verschärft (minus 19 Prozent von Q1 auf Q2), jedoch konnte auch der normalerweise angebotsstarke September keine Trendwende auslösen. Die Ergebnisse schließen laut it-indikator an das schwache Resultat vom vergangenen Juni (minus 26 Prozent) an. Jobangebote im Vertrieb schlossen im dritten Quartal mit minus 35 Prozent gegenüber Q2 ab. Auch das Angebot für Programmierer und Entwickler muss in Q3 mit 76 Stellen ein Minus von 14 Prozent verzeichnen, Systemoperatoren und Projektmanager folgen dem Abwärtstrend mit minus 69 (neun Angebote) bzw. minus 55 (17 Angebote) Prozent. Einzig die Nachfrage nach Netzwerk-Spezialisten zeigt mit 50 Angeboten ein Plus von 56 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal. Lange Durststrecke Der Herausgeber des it-indikators, Robert Fitzthum, beurteilt die aktuellen Ergebnisse als "nicht untypisch für die späte Phase einer Nachfragekrise". Bisher haben Unternehmer dem Abwärtstrend durch eine bewusste Stärkung des Vertriebes entgegenwirken wollen. Die lange Durststrecke zwinge aber nun auch in diesem Bereich zu Einsparungen, daher komme es zum Einbruch der Vertriebszahlen, so Fitzthum. Im technischen Bereich werde diese Entwicklung durch die unverminderte Tendenz zu Rationalisierung und Outsourcing gefördert. (pte)