Wenn man den Technologen glauben darf, so sind die
letzten Runden des guten, über 100 Jahre alten Lautsprechers bereits
eingeläutet, weltweit wird fieberhaft nach Alternativen gesucht.
Nicht zuletzt aus diesem Grund hat
Philips Sound Solutions
-Telekom
Wien nun eine Kooperation mit der
Fachhochschule (FH) Wiener Neustadt
und dem Institut für Mikro- und Feinwerktechnik der
Technischen
Universität (TU) Wien
geschlossen.
"PICO"-Lautsprecher
Philips Sound Solutions ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer
bei Handy-Lautsprechern. Die Zusammenarbeit mit der FH Wiener
Neustadt und der TU Wien ist besteht bereits seit zwei Jahren, so
wurde in gemeinsamen Projekten etwa ein Mini-Greifer für die
hauchdünnen und winzigen Lautsprechermembranen entwickelt. Der
Greifer ermöglicht die Montage des so genannten "PICO"-Lautsprechers,
der mit seinem Durchmesser von nur acht Millimetern und einer Dicke
von zwei Millimetern Standards setzt.
Auf der Suche nach neuen Technologien
Für die Zukunft erhofft sich Philips durch die Zusammenarbeit
kurzfristig Verbesserungen bei der Herstellung der kaum
hemdsknopfgroßen Lautsprecher. Langfristig steht aber die Entwicklung
völlig neuer Technologien auf der Wunschliste des Konzerns, denn die
herkömmlichen Geräte können nicht mehr beliebig verkleinert werden,
da sind sich die Forscher einig. So könnten zur Tonerzeugung in
Zukunft nicht mehr eigenen Membranen und Spulen, sondern andere,
ohnehin vorhandene Bauteile eines Handys schwingen. Quasi als
Lautsprecherersatz in Frage kommen etwa Display, Gehäuseteile oder
auch Folien.
Das physikalische Limit
Wann derartige Technologien flächendeckend zum Einsatz kommen,
kann auch Ernst Müllner, Leiter der Philips Sound Solutions, nicht
vorhersagen. "Klar ist aber, dass der herkömmliche Lautsprecher bei
der Verkleinerung ein physikalisches Limit hat", so Müllner. Für
Helmut Detter, TU-Professor und Geschäftsführer der Fachhochschule
Wiener Neustadt sind Kooperationen mit der Industrie mittlerweile ein
wichtiges Standbein seiner Forschungen. So werden am Institut für
Mikro- und Feinwerktechnik 70 Prozent des Budgets durch Kooperationen
und EU-Projekte eingefahren.(APA)