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Das zerstörte Gesicht einer 53 meter hohen Buddha Statue in Bamiyan. - Jetzt existieren nur mehr Trümmer.

Foto: REUTERS/Muzammil Pasha/Files
Bern - Der Wiederaufbau der von den Taliban zerstörten Buddha-Statuen in Afghanistan soll vorangetrieben werden: Die UNESCO hat die Weichen dazu gestellt. Wichtiges Know-how dafür befindet sich in der Schweiz. Größere Statue kann rekonstruiert werden Die 1.500 Jahre alten Buddha-Statuen von Bamiyan liegen seit der Sprengung durch die Taliban im März 2001 in Trümmern. Das könnte sich demnächst ändern. Entgegen ersten Einschätzungen sind Wissenschafter zum Schluss gekommen, dass zumindest die größere der beiden Statuen aus den vorhandenen Trümmern wieder zusammengesetzt werden kann. Um den Wiederaufbau voranzutreiben, hat die UNESCO vergangene Woche die Gründung eines internationalen Komitees bewilligt. Es soll sich mit dem Schutz afghanischer Kulturgüter auseinander setzen und die anfallenden Aufgaben koordinieren. Konstituieren wird sich das Gremium am 22. und 23. November in München. Das erste Traktandum des Komitees ist die Rekonstruktion der Buddha-Statuen in Bamiyan. Wiederaufbau mit Originalmaterial "Die einst 54 Meter hohe Skulptur könnte zu 80 Prozent aus Originalmaterial neu aufgebaut werden", sagt Paul Bucherer, Leiter des Afghanistan-Museums in Bubendorf. Seit 1998 beschäftigt sich Bucherer intensiv mit den Buddha-Statuen. Der Fels, aus dem die Skulpturen gemeißelt seien, bestehe aus feingliedrigen geologischen Schichten. "Jede Schicht hat eine andere Zusammensetzung. Somit lässt sich eruieren, auf welcher Höhe die einzelnen Teile liegen müssen", so Bucherer. Fotogrammmetrische Vermessung Für eine wissenschaftlich genaue Rekonstruktion sei zudem eine exakte fotogrammmetrische Vermessung notwendig. Das entscheidende Datenmaterial dafür befindet sich in der Schweiz. Die ETH Zürich hat die fotografischen Aufnahmen, die keine Verzerrungen aufweisen, digitalisiert und für Computer lesbar gemacht. Bevor aber mit dem Wiederaufbau der großen Buddha-Statue begonnen wird, will sich das Komitee laut einer Mitteilung der UNESCO um die kleine Buddha-Statue kümmern. Die Nische, in der noch der Rest der einst 38 Meter hohen Statue steht, droht einzustürzen. Sie soll deshalb rasch stabilisiert werden. (APA/sda)