Kuala Lumpur - Malaiische Tierschützer wollen den vom
Aussterben bedrohten einheimischen Tigern eigene Schutzgebiete
einrichten. Auf diese Weise könnten die Tiger aus ihren überfüllten
Käfigen in den drei Zoos des Landes befreit und gleichzeitig die
Menschen vor den zunehmenden Angriffen der Wildkatzen geschützt
werden, sagte ein Vertreter des malaiischen Zoo- und Aquarienverbands
am Dienstag.
Malaysia hat zurzeit Probleme mit seinen Großkatzen: Angesichts
ihres immer kleiner werdenden Lebensraums und dem damit
einhergehenden Schwund ihrer natürlichen Nahrung fallen Tiger immer
häufiger Menschen an. Da die vom Aussterben bedrohten Großkatzen
nicht gejagt werden dürfen, werden sie in die drei Zoos gebracht, die
inzwischen jedoch völlig überlastet sind.
Einzelhaft
Besonders der Zoo von Malakka südlich der Hauptstadt Kuala Lumpur
ist mit Tigern übervölkert. Laut Zeitungsberichten leben insgesamt 18
von ihnen in engen Einzelkäfigen. Allein die Kosten für ihr Futter
sprengen bereits das Budget des kleinen Zoos. Angebote aus München
und Rangun, einen Teil der Tiere zu übernehmen, seien dabei nur
kurzfristig eine Lösung.
In freier Wildbahn stellen Tiger eine zunehmende Gefahr dar -
nachdem sie innerhalb kurzer Zeit zwei Kautschukbauern gerissen
hatten, drohte der Chefminister eines malaiischen Bundesstaats
bereits, die Tiere in seinem Gebiet zum Abschuss freizugeben. Dem
Zooverband zufolge hätten Schutzgebiete für Tiger mehrere Vorteile:
Naturschutzparks schützten die Menschen vor Überfällen, verhinderten
ein weiteres Abholzen des Dschungels und brächten als
Touristenattraktion zusätzliches Geld ein. (APA)