Geschlechterpolitik
Katholischer Familienverband legt "Wahlprüfsteine" vor
Kindergeld sei wesentlicher Paradigmenwechsel, Familie müßte aber grundsätzlich aufgewertet werden
Wien - "Wahlprüfsteine" zum Thema Familie sollen bei der
Wahlentscheidung am 24. November helfen. Die politisch
Verantwortlichen werden aufgefordert, zu den Vorstellungen des
Katholischen Familienverbandes Österreichs (KFÖ) Stellung zu nehmen,
erklärte Johannes Fenz, Präsident des Familienverbandes, am Montag in
einer Pressekonferenz. Ein wesentlicher Paradigmenwechsel sei durch
das Kindergeld bereits geschehen. Es müsse aber noch viel für die
Familien geleistet werden, meinte Fenz.Allgemeine Aufwertung der Familie gefordert
Familienleistungen müssten anerkannt, Familienleben ermöglicht und
Familien müssten gestärkt und aufgewertet werden, fordert der KFÖ.
Die einzelnen Forderungen des Familienverbandes: eine eigenständige
Alterssicherung für Frauen, bei der die Kindererziehungszeiten besser
angerechnet werden. Das Kindergeld müsse weiterentwickelt werden:
d.h. keine Zuverdienstgrenze mehr, keine Einschränkung für AusländerInnen
und die Ausweitung des Kündigungsschutzes auf zweieinhalb Jahre.
Familienzusammenführung von MigrantInnen
Die Dotierung des Familienlastenausgleichsfonds müsse
sichergestellt und die Beiträge der Länder dazu sollten angehoben
werden. Außerdem müsse es ein weiteres Angebot an bedarfsgerechten
Kinderbetreuungsmodellen und innovativen Arbeitszeitmodellen geben.
Dabei sollten gerade private Initiativen stärker unterstützt werden,
forderte die KFÖ-Vizepräsidentin Eva Susanne Glatz. Die
Familienzusammenführung von AusländerInnen solle menschenwürdig werden
und die Wohnumwelt solle sich nicht nur an Autos, sondern vor allem
an Kindern orientieren.
Arbeitsfreier Sonntag
Außerdem, so Fenz, müsse es mehr niederschwellige und
flächendeckende Elternbildungsangebote geben. Der Sonntag müsse unter
allen Umständen arbeitsfrei bleiben und die Eltern sollten im
ländlichen Raum bei der Auswahl einer Hauptschule für ihre Kinder
volle Wahlfreiheit, wie sie bei den AHS besteht, haben und dürften
nicht mehr länger durch Einteilung in einem Schulsprengel beschränkt
werden.(APA)