Jakarta - Die beiden größten Moslembewegungen Indonesiens haben am Sonntag die Anti-Terror-Dekrete befürwortet, die die Regierung nach den Anschlägen auf Bali erlassen hat. "Wir brauchen unter den jetzigen Bedingungen Vorschriften, um die Anstrengungen gegen den Terrorismus effektiver zu machen", sagte der Vize-Generalsekretär der Nahdlatul Ulama, Masduki Baidlowi. Sie hat 40 Millionen Mitglieder, 10 Millionen mehr als die Muhammadiyah, die sich am Sonntag ebenfalls hinter die Dekret stellte. Die Unterstützung der Massenorganisationen könnte in dem größten moslemischen Staat der Welt den Widerstand gegen die Verordnungen verringern, die von Kritikern als ein von den USA gelenkten Angriff auf den Islam gesehen werden. Die Regierung hatte die Dekrete am Freitag erlassen. Sie erlauben der Polizei unter anderem, mutmaßliche Terroristen bereits auf der Grundlage weniger Indizien festzunehmen und für längere Zeit ohne Haftbefehl festzuhalten. Am Samstag zuvor waren über 180 Menschen bei einem Anschlag mit drei Bomben auf der Insel Bali getötet worden. Zu der Tat hat sich niemand bekannt; verdächtigt werden radikale Moslems wie die El Kaida des Extremisten Osama bin Laden. Von den 210 Millionen Indonesiern sind etwa 85 Prozent Moslems. (APA/Reuters)