Wirtschaft
Jeden Tag ein neuer Name
Deutsche Telekom: Nach Schumacher-Absage ist nun angeblich Ex-Wirtschaftsminister Müller Favorit für den Vorstandssessel
Bonn/Berlin - Der scheidende Wirtschaftsminister Werner
Müller (parteilos) soll nach einem Zeitungsbericht soll auf Wunsch
von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) Telekom-Chef werden. Der
"Rheinische Merkur" (Donnerstagsausgabe) berichtete vorab, der
Kanzler habe sich bemüht, Müller bei dem Telefonkonzern als
Nachfolger zu etablieren. Die deutsche Bundesregierung wies den Bericht jedoch zurück. Ein
Regierungssprecher sagte dagegen, der Bericht sei "frei erfunden und
entbehrt jeder Grundlage". Die Telekom wolle sich am 14. November in
einer Aufsichtsratssitzung mit der Personalie befassen, hieß es weiter. Telekom-Chef Helmut Sihler und der Vorsitzende des Aufsichtsrates,
Hans-Dietrich Winkhaus, wollen bis Dezember einen Nachfolger für den
im Juli zurückgetretenen Ron Sommer präsentieren. Am Montag hatte
Infineon-Chef Ulrich Schuhmacher Presseberichte vom Wochenende
dementiert, zur Telekom wechseln zu wollen. Das Nachrichtenmagazin
"Der Spiegel" hatte berichtet, Sihler und Winkhaus führten seit
einigen Wochen intensive Verhandlungen mit Schumacher. Dieser solle
einer von drei externen Kandidaten für den Posten des Telekom-Chefs
sein, die dem Aufsichtsratspräsidium vorschlagen werden.
Kandidatenkarussell
Nach weiteren Angaben des "Rheinischen Merkur stehen nur noch zwei
externe Kandidaten auf der Vorschlagsliste für den Spitzenjob,
nämlich Jens Adler von der Swisscom und Gottfried Dutiné von
Philipps. Ein interne Regelung der Nachfolgefrage sei aber die
wahrscheinlichere Lösung.
Hierzu gehören die drei Vorstandsmitglieder Kai-Uwe Ricke, Karl-
Gerhard Eick und Josef Brauner sowie der Chef von T-Online, Thomas
Holtrop. Nach weiteren Angaben der Bonner Wochenzeitung gibt es aber
auch Überlegungen, die Personalentscheidung zu vertagen und den
Vertrag mit Interimschef Sihler auf unbestimmte Zeit zu verlängern. (APA/dpa)