Bild nicht mehr verfügbar.

Derzeitiger Buergermeister Herwig Van Staa, begeleitet von der derzeitigen Vize-Bürgermeisterin Hilde Zach im Innsbrucker Stadtsaal.

reuters/grossruck

Bild nicht mehr verfügbar.

Hilde Zach versteht ihr politisches Engagement als Signal für andere Frauen

Foto: APA/BERNHARD GROSSRUCK
Innsbruck - Mit der 60-jährigen derzeitigen Vizebürgermeisterin Hilde Zach erhält Innsbruck als erste österreichische Landeshauptstadt eine Frau als Bürgermeister. Die Wahl soll im Rahmen einer Sondersitzung des Gemeinderates am 30. Oktober stattfinden, nachdem Herwig van Staa am kommenden Samstag Wendelin Weingartner als Landeshauptmann abgelöst haben wird. "Frauen sind heute eine echte, ernst zu nehmende Konkurrenz", betonte Zach wiederholt. Zach wurde am 25. August 1942 in Hall bei Innsbruck geboren. Die Eltern hatten eine Metzgerei in Innsbrucks Innenstadt, die jetzt der Bruder führt. Sie selbst besuchte erst die Handelsschule, weil der Vater der Meinung war, dass sich eine höhere Schule "nicht auszahlt, weil die Madeln eh wegheiraten". Neben der Arbeit im elterlichen Geschäft holte Zach dann die Matura im Abendstudium nach. Zwei schwere Schicksalsschläge kennzeichnen ihr bisheriges Leben: Mit 30 Jahren, kurz vor der Heirat, der tödliche Unfall ihres Verlobten - und vor fünf Jahren eine Krebserkrankung, die sie nun hofft, überwunden zu haben. Seit 20 Jahren lebt Zach in Lebensgemeinschaft mit einem Innsbrucker Arzt. Ihren langjährigen politischen Weggefährten hörte sie zum ersten Mal bei einem Vortrag in Telfs, als der noch als "der Schwiegersohn vom Wallnöfer" vorgestellt wurde. 1994 wurde van Staa mit seiner Liste "Für Innsbruck" trotz heftiger Widerstände der Stadt-VP Bürgermeister, Zach amtsführende Stadträtin. Seit der Gemeinderatswahl 2000 ist sie 1. Bürgermeister-Stellvertreterin mit den Ressorts Kultur, Erziehung, Bildung und Gesellschaft, Frauen, Familien und Senioren, Kinder-und Jugendförderung. (APA/DER STANDARD, Printausgabe, 21.10.2002)