Etat
Mediaset bietet mit Haim Saban und TF1 für KirchMedia
Vereinigung des TV-Know-hows aus Italien, Frankreich und den USA
Der italienische TV-Konzern Mediaset hat
sich nach Angaben aus Kreisen wieder in das Bieterverfahren um das
insolvente deutsche Fernsehunternehmen KirchMedia eingeschaltet.
Mediaset, Altgesellschafter von KirchMedia, habe sich der Gruppe um
den US-Milliardär Haim Saban und dem französischen Fernsehsender TF1
angeschlossen, hieß es am Freitag aus mit den Plänen vertrauten
Kreisen. Die drei Parteien vereinen das Fernseh-Know-how aus drei Ländern.
TF1 ist die größte Sendeanstalt in Frankreich. Mediaset, die von der
Familie des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi
kontrolliert wird, ist der führende private Anbieter in Italien. Haim
Saban verdiente unter anderem mit Kinder-Trickfilmen in den USA ein
Vermögen.
Gleichermaßen beteiligen
Mediaset, TF1 und Saban würden sich gleichermaßen am Angebot
beteiligen, hieß es aus den Kreisen weiter. Details seien aber noch
nicht entschieden. TF1 und Mediaset hofften, dass sie durch die
Bündelung ihrer Kräfte Anlegerbedenken über den Sinn des Engagements
aus dem Wege räumen könnten. Weder die Bieter noch KirchMedia waren
zunächst für eine Stellungnahme zu erreichen.
Weiterer Bieter
Zu einer weiteren Bietergruppe, die vom Heinrich Bauer Verlag und
den Axel Springer Verlag angeführt wird, gehören die HypoVereinsbank
und die Sony-Tochter Columbia-TriStar.
Die Konsortien haben bis zum 30. Oktober Zeit, ein endgültiges
Angebot für KirchMedia vorzulegen. Seit der Insolvenz des früheren
Medienimperiums von Leo Kirch im April suchen die Sanierungsexperten,
KirchMedia-Geschäftsführer Heinz-Joachim Ziems und Wolfgang van
Betteray, nach Käufern für das Unternehmen, das ursprünglich als
Ganzes verkauft werden sollte. In Gläubigerkreisen wurden die
Angebote für den großen Rest von KirchMedia - Teile der Produktion,
der Filmrechtehandel sowie die Mehrheit an der Senderfamilie
ProSiebenSat.1 - auf 1,5 bis 1,8 Milliarden Euro beziffert. (APA/Reuters)