Nahost
USA fordern israelische Untersuchung zu Tod von Palästinensern
Washington "zutiefst betroffen" - Zivile Opfer sollen vermieden werden
Washington - Die USA haben Israel am Freitag
aufgefordert, den Tod von mindestens sechs Palästinensern bei einer
Militäraktion im Gaza-Streifen zu untersuchen. "Wir sind zutiefst
betroffen über Berichte, dass unter den Getöteten und Verletzten
Zivilisten und Kinder waren", sagte die Sprecherin des
US-Außenministeriums, Anne Marks. Israel müsse geeignete Maßnahmen
treffen, um bei seinen Militäroperationen den Tod von Zivilisten zu
verhindern. Die Palästinenser waren am Donnerstag im Flüchtlingslager Rafah
durch Granaten israelischer Panzer getötet worden. Zuvor hatten
Palästinenser auf eine Planierraube der israelischen Armee
geschossen. Unter der Toten waren zwei Frauen, zwei Jugendliche und
ein zehnjähriges Mädchen. Etwa 60 Palästinenser wurden verletzt.
Tragödien verhindern
Marks sagte weiter, die USA seien auch besorgt über Berichte,
wonach Palästinenser, die dringender medizinischer Hilfe bedürften,
an israelischen Armeestützpunkten aufgehalten würden. Durch diese
Praxis sei es zu mehreren unnötigen Todesfällen gekommen. "Wir haben
die Israelis gedrängt, Tragödien wie diese in Zukunft zu verhindern",
sagte die Sprecherin. Sie ermahnte auch militante Palästinenser, ihre
Anschläge auf Israelis zu stoppen. In der kommenden Woche wird der
US-Nahost-Gesandte William Burns in Israel und im Westjordanland
erwartet.
Die Palästinenser hatten im September 2000 einen Aufstand gegen
Israel begonnen. In dem Konflikt sind mehr als 1600 Palästinenser und
rund 600 Israelis getötet worden. (APA/Reuters)