Auf Papier schreiben ....

Der Stift ist zwar klobiger als ein normaler Schreiber, liegt aber nicht unangenehm oder schwer in der Hand. Und dabei ist sein Innenleben nicht ohne. Ein optischer Sensor, angebracht unterhalb der Kugelschreiberspitze des neuen "io Personal Digital Pen" von Logitech erfasst alle Texte oder Zeichnungen. Schreibt man also auf den mitgelieferten Notizblöcken von 3M, filmt der Sensor die Schreibbewegungen mit und zwischenspeichert sie im Stift. Will man diese Aufzeichnungen später auf einen PC oder Laptop (die einen USB-Anschluss haben müssen) übertragen, steckt man den Stift einfach in die mitgelieferte Docking-Station. Der Computer - auf den man vorher die im Paket enthaltene Software installiert haben muss - saugt dann die Notiz aus dem Speicher des Stiftes ab und legt sie in der mitgelieferten Software ab. Von dort kann man sie auch in gängige Anwendungen wie Microsoft Word abspeichern. - Allerdings ist die Notizinformation nur als Bild vorhanden; und nicht als (beispielsweise: Word-)Text.

Foto: Matthias Cremer/Standard

... am PC lesen.

Das klingt recht kompliziert, war es im STANDARD-Test aber nicht. Trotzdem bedarf es beim Arbeiten mit dem Stift mehr Disziplin als bei "normalen" Notizen. So muss man beispielsweise jedes Mal notieren, welche Art von Dokument man erstellen möchte. Möglich sind: Notiz, E-Mail, Termin oder Aufgabenliste. Auch muss man nach Fertigstellen eines "Zettels" jedes Mal ein Feld ankreuzen, damit dem Stift der Abschluss eines Notizvorganges signalisiert wird. Da jedes Blatt mit einer Information an den Stift ausgestattet ist, darf man auch nicht zwischen mehreren Notizblöcken wechseln. Die Datenmenge, die der io in seinem Speicher ablegen kann, umfasst rund 40 Seiten.

Foto: Matthias Cremer/Standard

Die Technik dahinter

Der Logitech io sieht aus wie ein gewöhnlicher Kugelschreiber und wird auch so verwendet. Es gibt weder Tasten noch ein Display. Aktiviert und deaktiviert wird der Stift, indem die Kappe abgenommen bzw. wieder aufgesetzt wird. Anwender können - laut Hersteller - auf dem Digitalpapier wie auf gewöhnlichem Papier schreiben. Die wichtigsten Komponenten des Stifts sind eine digitale Kamera, ein ausgeklügelter Bildverarbeitungschip und ein Datenübertragungschip. Außerdem enthält er eine Tintenmine, damit Anwender ihre User sehen können, was Sie geschrieben bzw. gezeichnet haben.

1. Optischer Sensor erfasst alles, was Sie schreiben
2. Prozessor digitalisiert Wörter und Zeichnungen
3. USB-Schnellladestation überträgt digitale Daten an den Computer
4. Mit der Tintenmine können Sie wie gewohnt schreiben
5. Speichert bis zu 40 Seiten
6. Batterie muss erst nach ca. 25 Seiten wieder aufgeladen werden
7. Kappe zum Einschalten abziehen, zum Ausschalten aufstecken

Foto: Logitech

Geschrieben wird auf digitalem Papier

Links ein digitaler Notizblock - rechts digitale Post-it.

Im Inneren des Logi- tech-io steckt eine Technologie, die von der schwedischen Anoto entwickelt wurde. Die Pen-and-Paper-Technologie dieses Unternehmens ist dabei, sich als Standard für digitales Schreiben zu etablieren. Das Papier, auf dem handschriftliche Notizen festgehalten werden, enthält patentierte vorgedruckte winzige Punkte, die wie ein Lichtschirm wirken. Dieses Muster wird von dem optischen Sensor im Inneren des Stiftes gelesen. Beteiligt an der Entwicklung war auch 3M, bekannt für ihre Post-it-Notes. Zeitgleich mit dem Schreiber kommen auch Notizbücher und -papier von 3M in den Handel, die die notwendige Beschichtung aufweisen. Der Terminplaner-Anbieter Filofax ist der Allianz kürzlich beigetreten; man kann also davon ausgehen, dass auch deren Timeplaner lesbar für den Stift werden.(Johanna Ruzicka/DER STANDARD, Printausgabe vom 19./20. 10.2002)

Foto: Logitech