Irak
Russland schließt Militärschlag nicht mehr aus
Falls Waffeninspektoren in ihrer Arbeit behindert würden
Moskau/New York - Russland schließt die Billigung
eines Militärschlages gegen den Irak nicht mehr gänzlich aus.
Außenminister Igor Iwanow erklärte am Freitag in Moskau, sein Land
könnte einer diesbezüglichen Resolution im UNO-Sicherheitsrat
durchaus zustimmen, falls die Waffeninspektoren im Irak in ihrer
Arbeit behindert würden. Das Mandat der Inspektoren müsse gestärkt
werden. Im Weltsicherheitsrat wurde unterdessen weiter um die
Formulierung einer neuen Irak-Resolution gerungen. Iwanow sagte vor Journalisten, wenn die UNO-Inspektoren Probleme
bei ihren Rüstungskontrollen melden sollten, sollte der
Sicherheitsrat neu erwägen, welche Maßnahmen anzuwenden seien. Dazu
gehörten notfalls auch militärische Mittel. Zunächst aber sollten die
Vereinten Nationen das Mandat der Inspektoren stärken. Es war das
erste Mal, dass Russland die mögliche Billigung einer Gewaltandrohung
gegen Bagdad in Aussicht stellte. Russland hat sich damit Frankreich
angeschlossen, das sich gegen die ursprüngliche Forderung der USA
gewehrt hat, in einer einzigen Resolution einen Automatismus zwischen
einem Scheitern der Waffeninspektionen und militärischen Konsequenzen
herzustellen. Diese Position hat Washington inzwischen abgeschwächt. (APA/AP/AFP)