Paris/Kopenhagen - Nach dem Tod von acht Palästinensern beim Vorrücken der israelischen Armee in Rafah hat Frankreich Israel aufgefordert, "alle Militäroperationen in den Palästinensergebieten einzustellen". Im Gaza-Streifen seien eine Schule und Wohnhäuser beschossen worden, beklagte die stellvertretende Außenamtssprecherin Cecile Pozzo di Borgo am Freitag in Paris. Dieser "unangemessene Einsatz militärischer Gewalt" gegen die palästinensische Zivilbevölkerung verstoße gegen die Vierte Genfer Konvention. Frankreich rufe Israel zu "größter Zurückhaltung" auf. Auch die Europäische Union verurteilte das israelische Vorrücken. Die dänische EU-Präsidentschaft forderte Israel auf, "die Leben von Zivilisten zu schützen und zu schonen, seien es Kinder oder Erwachsene". Die Palästinenser sollten auf Gewalt verzichten, Israel auf den "exzessiven Einsatz militärischer Mittel", erklärte die Präsidentschaft in Kopenhagen. "Unangemessene Härte" Russland reagierte ebenfalls mit Kritik. Die israelische Armee sei in Rafah "mit unangemessener Härte" vorgegangen, erklärte das Moskauer Außenministerium. Beide Parteien sollten an den Verhandlungstisch zurückkehren. Der palästinensische Minister für internationale Zusammenarbeit, Nabil Shaath, kündigte unterdessen an, das so genannte Nahost-Quartett aus Vertretern von USA, EU, Russland und UNO wolle im November einen "detaillierten Fahrplan" für eine Lösung des Konflikts vorlegen. Dies sei ihm nach einem Treffen des Nahost-Quartetts am Donnerstag in Paris in Aussicht gestellt worden, sagte er in Kopenhagen.(APA)