Bregenz - Das Hubschrauberunglück, bei dem am vergangenen Montag ein Tiroler Bergretter im Bodensee ertrank, wurde wahrscheinlich durch einen Defekt des Triebwerks verursacht. Zu diesem Ergebnis kam eine Kommission der Flugunfalluntersuchungsstelle (FUS). Fehler des Piloten oder bei der Wartung schließen die Experten des Verkehrsministeriums aus. Das fehlerhafte Triebwerk wird nun im Herstellerwerk in Kanada untersucht.Turbulenzen bei Übung Der Hubschrauber der Montafoner Schenk-Air geriet während der Übung einer Taubergung in Ischgl in Turbulenzen. Um den am Bergetau hängenden 36-jährigen Mann zu retten, flog der Hubschrauberpilot an den Bodensee. Wie DER STANDARD berichtete, warf er den Bergretter über dem Harder Binnenbecken ab - bei etwa 140 Stundenkilometern und in voller Alpinausrüstung. Während die Bergung des Abgeworfenen durch wartende Rettungsmannschaften misslang, überlebte der Pilot die anschließende Notlandung in Hohenems. Suche Auf der Suche nach der Leiche des ertrunkenen Bergretters waren Taucher der Wasserrettung Freitag mit dem Gendarmerieboot erneut im Einsatz. Zunächst viel versprechende Sonarechos stellten sich jedoch als versunkene Baumstämme heraus, die im sandigen Boden der Harder Bucht stecken. Ein privates U-Boot wird erst wieder bei besserer Sicht eingesetzt.

Die bisherigen Ermittlungsergebnisse der Kriminalabteilung werden zur strafrechtlichen Beurteilung der Staatsanwaltschaft Feldkirch vorgelegt. (jub, DER STANDARD Printausgabe 19/20.10.2002)