Wien - Der Konjunkturindikator der Bank Austria
Creditanstalt (BA-CA) hat sich im September deutlich verbessert. Die
Stimmung in der Industrie - sowohl im Euroland als auch in Österreich
- blieb jedoch weiter schwach. Damit ist laut BA-CA auch mit keiner
Erholung am Arbeitsmarkt zu rechnen, auch wenn sich der Zuwachs an
Arbeitslosen verlangsamen wird. Nach dem starken Rückgang im August
von 2,6 auf 2,3 sei der Konjunkturindikator im September auf 2,7
gestiegen, teilte die BA-CA am Donnerstag mit.
Die Verschlechterung im August und die Verbesserung im September
sei großteils auf die von der Hochwasserkatastrophe beeinflusste
Konsumentenstimmung zurückzuführen. "Hätte sich der Einbruch der
Konsumstimmung im August fortgesetzt, so wäre eine erneute Rezession
in Österreich zu erwarten gewesen", meint Stefan Bruckbauer von der
BA-CA.
"Bestätigung unserer pessimistischen Sicht"
"Wir sehen in der schlechten Stimmung der Industrie eine
Bestätigung unserer pessimistischen Sicht der weltwirtschaftlichen
Erholung", sagte die BA-CA-Chefvolkswirtin Marianne Kager. Weder in
den USA noch im Euroraum seien derzeit Anzeichen einer
Wachstumsbeschleunigung zu orten. "Die derzeitige Erholung der
Industrieproduktion ist das Ergebnis der Stimmungsverbesserung im
ersten Halbjahr. Leider hat sich diese nicht fortgesetzt, die
Industrie wird daher wieder an Schwung verlieren" so Kager.
Der weiteren Erholung der Konsumstimmung in Österreich seien damit
enge Grenzen gesetzt, ein erneutes Eintauchen in die Rezession sei
aber nicht zu erwarten. Österreich werde 2003 jedenfalls stärker
wachsen als 2002. Da aber auch vom Ausland im nächsten Jahr keine
Impulse zu erwarten seien, bleibt die BA-CA bei ihrer pessimistischen
Prognose eines bescheidenen Wirtschaftswachstums von lediglich 1,4
Prozent für 2003.(APA)