Telekom
Nokia verdiente gut mit Handys
Quartalsgewinn gesteigert - Gedämpfte Prognose
Der finnische Nokia
-Konzern hat mit seinen
Handys im dritten Quartal wieder deutlich höhere Gewinne eingefahren,
sieht aber nicht sonderlich optimistisch in die Zukunft. Wie das
Unternehmen am Donnerstag in Helsinki mitteilte, wurde ein
Vorsteuergewinn von 1,2 Mrd. Euro und damit 14 Prozent mehr als im
Vorjahreszeitraum erzielt.
Cashcow Handy
Bei Mobiltelefonen als wichtigster Unternehmenssparte stiegen die
Erträge um 25 Prozent auf 1,25 Mrd. Euro und hier deutlich stärker
als von Analysten erwartet. Lediglich 80 Mill. Euro Plus brachte die
Netzwerksparte (minus 48 Prozent). Als Verlust musste der Konzern 306
Mill. abgeschriebene Kredite an den akut angeschlagenen deutschen
Kunden MobilCom verbuchen.
"Ausgesprochen ermutigend"
Die Nokia-Aktien zogen nach Veröffentlichung der Zwischenbilanz um
8,3 Prozent auf 16,25 Euro an. Vor allem beim positiven Geschäft mit
Mobiltelefonen übertraf Nokia die Erwartungen der Analysten deutlich.
Der Gesamtumsatz stieg um 2 Prozent auf 7,2 Mrd. Euro. Konzernchef
Jorma Ollila erklärte, das Quartal sei "ausgesprochen ermutigend"
verlaufen und die Gewinnsteigerung für Handys "herausragend".
Gedämpfte Prognose
Allerdings gab Ollila eine zurückhaltende Prognose für den Rest
des Jahres ab. Nokia hat die Gewinnerwartungen für das gesamte Jahr
von 0,79-0,84 Euro je Aktie auf 0,79-0,81 Euro gesenkt. Nokia hat bei
Mobiltelefonen weltweit einen Marktanteil von fast 40 Prozent und
erwirtschaftet als einziger der großen Anbieter Gewinne.
Warten auf UMTS
In den ersten neun Monaten sank der Gesamtumsatz um 5 Prozent auf
22,4 Mrd. Euro. Während für Mobiltelefone der Umsatz mit 16,4 Mrd.
Euro konstant blieb, sank er bei Netzwerken um 20 Prozent auf 4,5
Mrd. Euro. Als größtes Problem der Gesamtbranche gilt der immer
wieder aufgeschobene Start der neuen 3G-Mobilfunksysteme (UMTS), für
die Nokia Ende September erstmals neu entwickelte Handys vorgestellt
hat. Ollila erklärte, er erwarte, dass die 3G-Systeme in der ersten
Jahreshälfte 2003 "ausreichend reif" seien, damit die entsprechenden
Mobiltelefone auf den Markt kommen könnten.(APA/dpa)