Asien & Pazifik
Zwei Bombenanschläge auf den Philippinen
Sprengsätze detonierten in Einkaufszentren - Fünf Tote - Mehr als 100 Verletzte
Zamboanga/Philippinen - In der südphilippinischen
Stadt Zamboanga sind innerhalb kurzer Zeit zwei Bomben in
Einkaufszentren explodiert. Mindestens fünf Menschen wurden getötet
und mehr als 100 weitere verletzt, wie die Behörden erklärten.
Rettungskräfte rasten zum Unglücksort, die Polizei sperrte die
Innenstadt ab. Zwei weitere Sprengsätze wurden entdeckt und
kontrolliert zur Explosion gebracht. Präsidentin Gloria Macapagal
Arroyo verurteilte den Terroranschlag. Die Bomben waren im Eingangsbereich der Einkaufszentren versteckt
und wurden im Abstand von einer halben Stunde gezündet, erklärte die
Polizei. Alle Geschäfte in der Innenstadt von Zamboanga wurden
geschlossen. Die Stadt hat etwa 600.000 Einwohner, die meisten von
ihnen katholische Christen. Zunächst bekannte sich niemand zu den
Anschlägen, der Verdacht fiel jedoch auf die Moslemorganisation Abu
Sayyaf, der Verbindungen zur El Kaida vorgeworfen werden. Die Gruppe
hatte aus Vergeltung für die anhaltenden Militäraktion gegen sie mit
Terroranschlägen gedroht.
Kritik
Polizeichef Mario Yanga kritisierte die Kaufhäuser. Diese hätten
in der jüngsten Zeit viele Lektionen erteilt bekommen, ihre
Sicherheitsvorkehrungen seien jedoch immer noch mangelhaft. Die
Anschläge wurden während der Befehlsübergabe an den neuen Chef des
Südkommandos der Streitkräfte verübt, General Narciso Abaya. Vor zwei
Wochen wurden in Zamboanga bei einem Bombenanschlag vier Menschen
getötet, darunter ein US-Soldat. Die Behörden machten die Abu Sayyaf
für die Tat verantwortlich.
Das philippinische Militär verurteilte den Anschlag als
"terroristischen Akt", machte aber keine Angaben zu den möglichen
Tätern. Die Armee werde "der Sache auf den Grund gehen", sagte
Generalleutnant Narciso Abaya. Die Bürgermeisterin von Zamboanga,
Maria Clara Lobregat, sprach von einer "fürchterlichen Tragödie".
Anfang Oktober hatten mutmaßliche Mitglieder der moslemischen
Rebellenbewegung Abu Sayyaf bei einem Bombenanschlag in Zamboanga
vier Menschen getötet, darunter auch einen US-Soldaten. Acht Tage
später wurden bei der Explosion einer weiteren Bombe an einem
Busbahnhof von Kidapawan sechs Menschen getötet und 20 weitere
verletzt. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, wurden inzwischen
zwei Männer unter dringendem Tatverdacht festgenommen. Einer der
beiden sei von Augenzeugen als Bombenleger identifiziert worden. Den
Angaben zufolge sind mindestens zwei weitere Verdächtige noch auf der
Flucht. (APA/AP)