Österreich
Österreich-Gnadengesuch für zum Tode verurteilten William R. Jones
Ehemann einer Salzburgerin wurde zum Tode verurteilt, weil er 1986 einen Bekannten mit fünf Schüssen getötet und anschließend dessen Auto geraubt hatte...
Wien/Washington - Auch Nationalratspräsident Heinz Fischer
(S) setzt sich für den in den USA zum Tode verurteilten William R.
Jones ein. Der 37-jährige Jones hatte im Gefängnis im US-Bundesstaat
Missouri eine Österreicherin geheiratet. Zuvor hat schon der
österreichische Botschafter in den Staaten, Peter Moser, im Namen von
Bundespräsident Thomas Klestil ein Gnadengesuch eingebracht. Jones wurde wegen Mordes zum Tode verurteilt, weil er 1986 einen
Bekannten getötet und dessen Auto geraubt hatte. Nach seinen Angaben
wurden beim Prozess wegen schlechter anwaltlicher Vertretung
mildernde Umstände nicht berücksichtigt, weder seine schwierige
Kindheit in zerrütteten Verhältnissen, noch dass er zum Tatzeitpunkt
unter dem Einfluss einer vorher erlittenen schweren Kopfverletzung
gestanden sei.
Heinz Fischer führte in seinem Schreiben an den Gouverneur von
Missouri, Bob Holden, das jugendliche Alter zum Tatzeitpunkt, die
Verletzungen, die schlechten Familienverhältnisse und die offenbar
nicht sehr sorgfältige Verteidigung im Prozess als Gründe für seine
Unterstützung für das Gnadengesuch an. "Sie unterstützen auch
Hilfsprojekte gegen den Missbrauch und die Vernachlässigung von
Kindern, etwas, das William Robert Jones vor 20 Jahren
höchstwahrscheinlich nicht zur Verfügung stand, was aber vielleicht
seinem Leben eine andere Richtung gegeben hätte", appelliert der
Nationalratspräsident an den Gouverneur.
Gertrude Seiwaldstätter (43) hat Jones über das Internet kennen
gelernt und Anfang 2001 im Gefängnis von Potosi in Missouri
geheiratet. Seitdem kämpft sie um das Leben ihres Mannes. Die
Salzburger Unternehmerin bemüht sich um die Intervention
österreichischer Politiker bei den Behörden von Missouri, um dem
Gnadengesuch zu Erfolg zu verhelfen. (APA)