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Der Korangelehrte Abu Bakar Bashir weist Vorwürfe zurück

Foto: REUTERS/Enny Nuraheni
Jakarta - Der indonesische Islamistenführer Abu Bakar Bashir ist nach eigener Aussage nicht an dem Anschlag auf Bali beteiligt gewesen. "Ich habe überhaupt nicht den Eindruck, in das Attentat verwickelt zu sein", sagte Bashir am Freitag auf einer Pressekonferenz in der zentraljavanischen Ortschaft Ngruki, wo er eine religiöse Schule leitet. "Wenn die Polizei Beweise hat, soll sie sie vorlegen." Er rechne damit, dass er auf Grundlage des geplanten Anti-Terror-Dekrets der Regierung verhaftet werde: "Ich werde der erste sein, an dem sie das ausprobieren." Dem Entwurf des Gesetzes zufolge sollen Verdächtige künftig bis zu einem Jahr ohne Gerichtsbeschluss festgehalten werden können. Im Anschluss an die Pressekonferenz erlitt der 64-jährige Bashir nach Angaben einer seiner Anwälte einen Schwächeanfall. Sein Mandant sei ohnmächtig geworden und in ein Krankenhaus eingeliefert worden, sagte der Rechtsanwalt. Unklar war zunächst, ob Bashir wie geplant am Samstag in der Hauptstadt Jakarta zum Verhör erscheinen würde. Der Religionsgelehrte Bashir gilt als einer der Anführer der in Südostasien aktiven Organisation Jamaah Islamiyah ("Islamische Gruppe"), die zusammen mit dem El-Kaida-Netzwerk hinter dem Attentat vom vergangenen Samstag auf Bali mit mehr als 180 Toten vermutet wird. Die indonesischen Behörden hatten sich unter anderem auf Druck der USA zu einem Vorgehen gegen den 64-Jährigen entschlossen. Laut indonesischer Polizei ist Bashir aber kein Verdächtiger in den Ermittlungen zum Anschlag auf Bali. (APA)