Rom - Das italo-österreichische Joint Venture Energia, an dem die österreichische Verbundgesellschaft eine 25,2-prozentige Beteiligung hält, liegt im Kampf um den Stromerzeugern Interpower, eine Tochter des ehemaligen italienischen Monopolisten Enel, vorn im Rennen. Am Donnerstag läuft die Frist für die Einreichung der verbindlichen Angebote für Interpower ab. Energia, die eine Allianz mit dem belgischen Stromproduzenten Electrabel und der römischen Elektrizitätsgesellschaft Acea eingegangen ist, gilt neben dem britischen Stromkonzern International Power als einziges Unternehmen, das das Rennen um Interpower fortsetzt, verlautete aus Enel-Kreisen. Ursprünglich hatten 19 Unternehmen ihr Interesse für Interpower bekundet, die kleinste der stromproduzierenden Enel-Töchter, die der Ex-Monopolist im Rahmen der Liberalisierung des Elektrizitätsmarkts zum Kauf frei setzt. Interpower betreibt in Italien vier Kraftwerke, produziert jährlich 2.500 Megawatt Strom und beschäftigt 1.100 Mitarbeiter. Seit 2000 hat Enel bereits die beiden größeren Interpower-Schwestern, Elettrogen und Eurogen, verkauft. Nach dem Interpower-Verkauf wird Enel seine Produktion um 50 Prozent reduziert haben, um den Einstieg anderer Unternehmen auf den Markt zu ermöglichen, wie der Liberalisierungsplan vorsieht. Staatsunternehmen dürfen eine maximal 30-prozentige Beteiligung an den Enel-Töchtern halten. Auf diese Weise will man für eine echte Liberalisierung des Strommarkts sorgen und Privatunternehmen unterstützen, die ins Energiegeschäft ansteigen wollen. Die Erlöse des Verkaufs fließen zur Gänze in die Enel-Kassen. Das Schatzministerium wird von der Veräußerung nicht profitieren. (APA)