Einsatz von Aufklärungsflugzeugen genehmigt - Mit Hilfe von Zeugenaussagen soll eine Skizze eines Mannes angefertigt werden
Redaktion
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Washington - Der heimtückische Heckenschütze von
Washington bekommt möglicherweise bald ein "Gesicht". Nach dem neuen
Mord hofft die Polizei, mit Hilfe von Zeugenaussagen eine Skizze
eines Mannes anfertigen zu können, der sich am Tatort verdächtig
verhalten hat. Es soll sich um einen dunkelhäutigen Mann handeln,
entweder einen Hispanier oder jemanden aus dem Nahen Osten. Der Täter
hat seit dem 2. Oktober im Großraum Washington neun Menschen
erschossen und zwei schwer verletzt.
Das US-Verteidigungsministerium will bei der Suche helfen. Nach
Angaben unterrichteter Kreise vom Dienstag hat Verteidigungsminister
Donald Rumsfeld den Einsatz von mit modernster Technologie
ausgestatteten Aufklärungsflugzeugen genehmigt. Weil eine direkte
Beteiligung des Militärs bei der Strafverfolgung in den USA seit 1878
gesetzlich verboten ist, sollen die Maschinen zwar von militärischen
Piloten geflogen werden. Die Aufklärungsarbeit an Bord wird aber von
Beamten des Bundeskriminalamtes FBI erledigt.
US-Abgeordnete verschärfen Waffenkontrollgesetz
Unter dem Eindruck der unheimlichen Mordserie beschloss das
US-Repräsentantenhaus unterdessen eine Verschärfung des
Waffenkontrollgesetzes. Nach den neuen Bestimmungen dürfen Personen
mit krimineller Vergangenheit oder einer früheren psychischen
Erkrankung künftig keine Waffen mehr kaufen. Gleichzeitig muss das
Justizministerium künftig von den Behörden über alle Personen
informiert werden, denen der Kauf von Waffen verboten ist. "Dieses
Gesetz war mehr als überfällig", kommentierte die Abgeordnete von
Maryland Connie Morella die Abstimmung. Eine Großteil der Morde
ereignete sich in dem Nachbarstaat von Washington.
Das Weiße Haus will unterdessen prüfen, ob die Einführung von
verpflichtenden "ballistischen Fingerabdrücken" ein wirksames Mittel
zur Bekämpfung von Verbrechen sein könnte. Mit dieser Technologie
können Patronen identifiziert und wie Fingerabdrücke bestimmten
Tatwaffen zugeordnet werden. Ein Sprecher des Weißen Hauses sagte am
Dienstag (Ortszeit), dass Beamte der US-Regierung in dieser
Angelegenheit mit Vertretern der Bundesbehörde für Alkohol, Tabak und
Feuerwaffen (ATF) zusammengetroffen seien: "Wir haben die ATF
aufgefordert, ihre Experten untersuchen zu lassen, ob dies ein
wirksames Mittel zur Verbrechensbekämpfung wäre", sagte der Sprecher.
Dabei soll nicht nur die Machbarkeit und Technologie überprüft
werden, sondern auch die Erfahrungen der US-Bundesstaaten Maryland
und New York, in denen es schon entsprechende Gesetze zu
ballistischen Fingerabdrücken gibt.
Nur Stunden zuvor hatte die US-Regierung Zweifel an der
Verlässlichkeit dieser Technologie geäußert. Bush-Sprecher Ari
Fleischer sagte, dass neue Gesetze Täter wie den Heckenschützen von
Washington nicht an ihren Taten hindern können. Außerdem seien
"ballistische Fingerabdrücke" nicht verlässlich. (APA/dpa)
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