Wien - "Menschen, die nicht genügend Nahrung zum Leben haben, gehören zu den Bedürftigsten auf dieser Welt." Das betonte Monika Unterleuthner vom Roten Kreuz Österreich am Dienstag anlässlich des morgigen Welternährungstages. "In Folge des Hungers treten oft auch Mangel- und Zusatzerkrankungen auf, die Nahrungsmittelhilfe ist hier oft das einzige, was man tun kann um rasch zu helfen", so die Leiterin des Referats für internationale Entwicklungszusammenarbeit und Katastrophenhilfe.Hunger auch in Europa Neben der intensiven Hilfe im südlichen Afrika - dort sind mehrere Millionen Menschen von der Nahrungsmittelhilfe des Roten Kreuzes abhängig -, ist man auch in Ost- und Südosteuropa stark engagiert. Chronisch schlechte Wirtschaftslage, hohe Arbeitslosigkeit, niedrigste Gehälter und Pensionen und ein hoffnungslos überfordertes soziales Netz: Deshalb hungern z.B. in der Region Woiwodina in der Bundesrepublik Jugoslawien 11.000 Menschen. Damit sie eine warme Mahlzeit am Tag bekommen, hat das Rote Kreuz sein Wintersuppenküchen-Programm bis April 2003 verlängert. In Moldawien, dem ärmsten Land Europas leben rund 53 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Die Tuberkuloserate in der Bevölkerung ist extrem hoch, die soziale Situation trist. Das Rote Kreuz unterstützt ein TBC-Programm, das durch Aufklärung und Beratung auf der einen Seite und Betreuung der Erkrankten durch mobile Pflegedienste auf der anderen Seite hilft. An besonders bedürftige Menschen werden Lebensmittelpakete verteilt. Programm im Süden Afrikas Rund 1,3 Millionen Menschen, viele davon Kinder, werden vom Roten Kreuz im südlichen Afrika zwölf Monate lang laufend versorgt werden. In der Region sind bis zu 34 Prozent der Bevölkerung mit dem HIV-Erreger infiziert, dazu kommt noch eine Hungersnot. Neben der raschen Versorgung mit Nahrungsmitteln als Soforthilfe hat auch die Herstellung von Brunnen zur Wasserversorgung und die langfristige Hilfe mit Saatgut- und Agrarprogrammen Priorität. Doch die nächste Ernte in dieser Gegend wird erst im März 2003 erwartet. (APA)