Medien
China will "Ordnung" in die Internet-Cafes bringen
Machthaber befürchten Propaganda
China hat strenge Regelungen für Internet-Cafes
erlassen. So ist Minderjährigen der Zutritt verboten und die
Betreiber der Einrichtungen müssen ihre Nutzer registrieren sowie
Protokolle zu den Informationen anfertigen, die im Internet abgerufen
werden. Die Regelungen sollen Mitte November in Kraft treten.
Weiteren Vorschriften zufolge ist Rauchen grundsätzlich verboten, um
Mitternacht muss geschlossen werden und Internet-Cafes müssen
mindestens 200 Meter von Schulen entfernt sein.
Angst, dass Computerspiele die Jugend verderben
Offiziell wurde die Regelungen als Reaktion auf einen verheerenden
Brand erlassen, bei dem Mitte August 25 Menschen in einem
Internet-Cafe ums Leben kamen. Danach wurde in staatlichen Medien
auch kritisiert, dass die Jugend in diesen Einrichtungen durch
Computerspiele verdorben werde. Denn oft werden die Rechner in diesen
Cafes einfach vernetzt, damit die Nutzer gegeneinander spielen
können. Auch das ist jetzt verboten.
Insgesamt zeigen die Regeln, dass die Machthaber in China das
Internet möglichst stark unter Kontrolle halten wollen und besonders
die Verbreitung politischer Propaganda fürchten. Zu den jetzt
verbotenen Themen gehören nicht nur Glücksspiel und Pornografie,
sondern auch solche, die "der nationalen Einheit, Souveränität und
territorialen Integrität schaden". (APA/AP)