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Mohammed Atta auf einer Aufnahme einer Überwachungskamera am 11. September 2001 beim Einchecken in das Flugzeug, mit dem er wenig später in das World Trade Center geflogen ist.

Foto: REUTERS/HO

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Atta wohnte jahrelang in der Hamburger Marienstraße und führte als sogenannter "Schläfer" ein unscheinbares Leben. Der deutsche Verfassungsschutz bezweifelt jedoch neuerdings, dass Atta bereits in der Absicht nach Deutschland gekommen sei, dort die Anschläge vorzubereiten. Darüber hinaus wird der Begriff des "Schläfers" in Frage gestellt.

Foto: dpa/Ulrich Perrey
Berlin - Der deutsche Verfassungsschutz glaubt nicht, dass der mutmaßliche Flugzeugattentäter Mohammed Atta zur Vorbereitung von Anschlägen nach Deutschland gekommen ist. Atta hatte jahrelang in Hamburg gelebt, bevor er sich führend am Terroranschlag vom 11. September 2001 in New York beteiligte. "Wir sind uns recht sicher, dass der Entschluss, sich in dieser Weise zu betätigen, erst später gekommen ist. Dafür spricht einiges", sagte der Präsident des deutschen Bundesamtes für Verfassungsschutz, Heinz Fromm, am Montagabend in Berlin vor der Auslandspresse. Atta und andere Terroristen seien zum Studium nach Deutschland gekommen. "Es gibt ein Schlüssel- oder Erweckungserlebnis in der Heimat, das die Rekrutierung zur Folge hat", sagte Fromm. Wie diese Auswahl erfolge, wisse man nicht, ebenso wenig, ob der Aufenthalt in Deutschland dabei ein Kriterium gewesen sei: "Das ist hoch spekulativ." Gleichzeitig wandte sich Fromm gegen den Begriff "Schläfer", der in diesem Zusammenhang nicht zutreffend sei. Er stamme aus der Spionageabwehr und bezeichne Menschen, die mit bestimmtem Auftrag in ein Operationsgebiet kämen. Im El-Kaida-Netzwerk gibt es dagegen laut Fromm "keine Schläfer im klassischen Sinn". Unter Hinweis darauf, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz ein Inlandsdienst sei, wollte sich der oberste Verfassungsschutzbeamte auch nicht dazu äußern, ob der Anschlag auf Bali mit El Kaida zu tun habe. Es sei zu früh, das zu beurteilen, sagte er.(APA)