Protest gegen Nominierung des Wunschkandidaten von Staatschef Moi für die Präsidentenwahlen
Redaktion
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Kenianische Regierungspartei nominiert Präsidentschaftskandidaten
Uhuru Kenyatta einziger Anwärter - Präsident Moi: Partei nach Minister-Rücktritten nicht gespalten
Nairobi - Die kenianische Regierungspartei KANU hat
am Montag den Wunschkandidaten von Staatschef Daniel arap Moi zum
Anwärter für die Präsidentschaftswahl im Dezember nominiert. Der
41-jährige Uhuru Kenyatta, Sohn des kenianischen Staatsgründers Jomo
Kenyatta, war der einzige Kandidat bei dem Kongress in der Hauptstadt
Nairobi. Er wolle Partei und Nation mit "Demut, Disziplin, Kraft, Mut
und Loyalität" dienen, sagte Kenyatta vor den rund 4500 Delegierten
von "Kenias Afrikanische Nationale Union" (KANU).
Der seit 1978 herrschende Präsident Moi, der bei der Wahl laut
Verfassung nicht mehr kandidieren darf, rief seine Partei zu
Geschlossenheit auf. Moi wies Berichte über eine Krise der
KANU-Partei zurück. Der Rücktritt mehrerer Minister aus der Regierung
am Sonntag habe KANU nicht gespalten, betonte Moi. Die Minister der
kleinen NDP-Partei hätten sich nur zwischenzeitlich der KANU
angeschlossen und seien nun wieder dort "zurück, wo sie herkamen".
Aus Protest gegen die Nominierung des Wunschkandidaten von
Staatschef Moi waren am Sonntag und Montag sechs Minister
zurückgetreten. Die Politiker werfen dem Präsidenten vor, die
Kandidatenkür beeinflusst zu haben. Zahlreiche führende
KANU-Politiker, darunter auch der von Moi entlassene Vizepräsident
George Saitoti, spalteten sich als so genannte "Regenbogen-Allianz"
von der Regierungspartei ab.
Angeführt wird das Bündnis von Raila Odinga, der am Sonntag von
der Spitze des Energieministeriums zurückgetreten war. Odinga hat
selbst Ambitionen auf die Präsidentschaft. Nach Einschätzung eines
ausländischen Diplomaten hat die Opposition nur eine Chance, die seit
1963 herrschende KANU-Partei abzulösen, wenn sie geeint in den
Wahlkampf zieht.
Die Regenbogen-Allianz rief am Montag ihre Anhänger zu einer
Gegenveranstaltung zum geplanten KANU-Parteitag in Nairobi auf. Nach
zwei Regierungsperioden seit Einführung der Mehrparteienwahl im Jahr
1992 kann sich Moi verfassungsgemäß nicht wiederwählen lassen. (APA/dpa)
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