Der deutsche Mobilfunkanbieter
Quam
ist nach
Milliardeninvestitionen am Ende. Der Geschäftsbetrieb werde zum 15.
November eingestellt, teilte das Unternehmen am Dienstag in München
mit. Den 200.000 Kunden werde empfohlen, zum Marktführer
T-Mobile
zu
wechseln. Die UMTS-Lizenz will das Unternehmen behalten. Derzeit hat
Quam noch etwa 250 von einst 900 Beschäftigten unter Vertrag. Der
Großteil von ihnen soll das Unternehmen bis Ende des Monats
verlassen. Deutlich weniger als 50 Mitarbeiter sollen die UMTS-Lizenz
verwalten.
Tochter des spanischen Telefonica-
Konzerns
Quam ist eine mehrheitlich Tochter des spanischen Telefonica-
Konzerns. Die finnische Sonera ist mit knapp 43 Prozent beteiligt.
Vor zwei Jahren hatte das Konsortium neben D1, D2 Vodafone, E-Plus,
Viag Interkom und MobilCom für mehr als acht Mrd. Euro eine UMTS-
Lizenz ersteigert. Quam nutzte zunächst das GSM-Handynetz von E-Plus
und wollte sich damit einen Kundenstamm für das UMTS-Zeitalter
sichern. Im Juli legte das Unternehmen das Geschäft wegen der hohen
Kosten und der schwachen Resonanz bereits auf Eis und warb keine
neuen Kunden mehr.
Erklärungen
In den nächsten Tagen will Quam seinen Kunden in einem Brief die
Situation erklären. T-Mobile mit seinem Netz D1 bietet
wechselwilligen Quam-Kunden bis zum 15. November ein Startguthaben.
Zudem müssen sie keinen Anschlusspreis bezahlen. Ihre Telefonnummer
können die Quam-Nutzer allerdings nicht behalten.
50.000
Euro sowie einen Prämie für jeden Kunden
Die "
Financial Times Deutschland
" hatte am Vortag berichtet, dass
T-Mobile für die Wechselempfehlung einen einmaligen Preis von 50.000
Euro sowie einen Prämie für jeden Kunden an Quam zahle, der wechselt.
Den Kunden werde T-Mobile je nach Umsatz bis zu 120 Euro
Gesprächsguthaben bieten. (APA/dpa)