Österreich
Weiteres Aum-Mitglied zum Tode verurteilt
Biochemiker Seiichi Endo ist für die tödlichen Giftgasanschlägen der Sekte mit schuldig
Tokio - Ein Bezirksgericht in Tokio hat am Freitag ein
weiteres hochrangiges Mitglied der Aum-Sekte zum Tode verurteilt.
Nach siebenjährigen Verhandlungen sprach das Gericht den 42-jährigen
Biochemiker Seiichi Endo für mitschuldig an den tödlichen
Giftgasanschlägen der Sekte im Juni 1994 und März 1995. Bei dem
Anschlag 1994 in der zentraljapanischen Stadt Matsumoto mit dem
Nervengas Sarin waren sieben Menschen getötet worden. Der Anschlag
ein Jahr später in der Tokioter U-Bahn tötete zwölf weitere Menschen,
Tausende wurden verletzt. Endo war in der selbst ernannten Regierung der Aum-Sekte
"Gesundheits- und Sozialminister". Er ist das neunte Sekten-Mitglied,
das wegen seiner Beteiligung an den tödlichen Attentaten die
Todesstrafe erhielt. Nach Medienangaben will er Berufung einlegen.
Der Experte für Gentechnik und Virologie spielte bei der Entwicklung
von Sarin, Anthrax und anderer Gifte für die Sekte eine
Schlüsselrolle. In dem Prozess äußerte Endo zwar Bedauern über seine
Verwicklung in die Anschläge; gleichzeitig aber beteuerte er immer
wieder, er habe keine Mordabsichten gehabt. (APA/AFP)