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Foto: EPA/TASR/Radovan Stoklasa
Preßburg - Der stellvertretende Vorsitzende der Bewegung für eine Demokratische Slowakei (HZDS), Vojtech Tkac, fordert eine Demokratisierung der Partei. Eine innere Demokratisierung der HZDS sei unentbehrlich, wenn man die Partei aus der inneren und internationalen Isolierung führen wolle. In einem Interview mit der slowakischen Tageszeitung "Pravda" räumte Tkac ein, dass die HZDS bisher nicht nur in ihrem Verhalten gegenüber anderen Parteien intolerant gewesen sei, auch die innerparteilichen Beziehungen seien von Intoleranz geprägt gewesen. Die HZDS müsse auch ihre Vergangenheit neu bewerten und klar sagen, wofür die Partei verantwortlich sei und wofür konkrete Personen verantwortlich seien. "Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit muss rasant sein, darf aber nicht in Selbstgeißelung einmünden", betont Tkac. Innerparteilich umstritten Parteichef Vladimir Meciar ist offenbar innerhalb der Parteiführung umstritten. Schon vier von acht Regionalorganisationen sprachen sich für die Einberufung eines Sonderparteitages aus. Meciar erklärte mehrmals, die Grundsatzentscheidungen über die Zukunft der HZDS sollten erst auf dem ordentlichen Parteitag 2004 fallen. Seine Gegner wollen die Bürde "Vladimir Meciar an der Spitze der Partei" offenbar möglichst rasch los werden. Der politische Analyst Rastislav Toth, einst politischer Berater Meciars, sagte gegenüber der Tageszeitung "Sme", dass die jetzigen Auseinandersetzungen um die Position Meciars zu spät kämen. "Noch im Frühling dieses Jahres war es möglich, die Situation in der HZDS durch die Schaffung des Instituts des Ehrenvorsitzenden zu lösen." Die Regionalorganisationen verlangen die Einberufung des Sonderparteitages noch im Dezember, nach den Kommunalwahlen. Dieser Parteitag könnte in die Verabschiedung Meciars münden.(APA)