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Aktionismus - eines der wichtigsten Mittel grüner Öffentlichkeitsarbeit. Im Mai 2002 schalteten sich die Grünen in die Diskussion ein, die durch die Gründung einer freiheitlichen "Bürgerwehr" in Graz entstanden war. Nach dem Vorbild von Kärntens LH Jörg Haider (F), der in einem TV-Interview mit dem arabischen Sender Al Jazeera vor einem Falken posierte, präsentierte sich der Grüne Sicherheitssprecher Peter Pilz vor einem Backhendel und stellte eine etwas andere Bürgerwehr vor: bewaffnet mit dunkler Sonnenbrille und Baseball-Kappe...

Foto: REUTERS/Herwig Prammer
Wien - Die Grünen gehen mit ihrem bisherigen Höchststand in die Nationalratswahl vom 24. November - und werden diesen aller Wahrscheinlichkeit nach überschreiten. Bei der Wahl 1999 erzielte die jüngste Parlamentspartei mit 7,4 Prozent und 14 Mandate ihr bestes Ergebnis seit dem ersten Antreten im Jahr 1986. Das bisherige historische Hoch bei Bundeswahlen gelang den Grünen allerdings 1999 bei der EU-Wahl mit 9,3 Prozenten. Die Ergebnisse der Grünen bei den bisher fünf von ihnen geschlagenen Wahlen schwanken ziemlich stark: Entweder kamen sie (in den Jahren 1986, 1990 und 1995) auf 4,8 Prozent - oder wie in den Jahren 1994 und 1999 auf 7,4 Prozent. Besser als bei Bundes-Wahlen haben die Grünen schon mehrfach bei Landtagswahlen abgeschnitten, und zwar in den Anfängen, 1984, in Vorarlberg mit 13,0 Prozent und 1994 in Tirol mit 10,7 Prozent - sowie zuletzt bei der Wiener Gemeinderatswahl 2001 mit 12,5 Prozent. Die Hochburg der Grünen ist Wien. Dort kamen sie bei der NR-Wahl 1999 in 15 der 23 Bezirke auf mehr als zehn Prozent. Im 7. Bezirk, Neubau - wo es seit 2001 auch den ersten Grünen Bezirksvorsteher gibt - fuhren sie mit 20,1 Prozent ihr bestes Ergebnis ein. Wien-weit lagen die Grünen bei 10,33 Prozent. Das ist fast drei Mal so viel wie im schwächsten Bundesland, dem Burgenland mit 3,73 Prozent. Dort gelang es den Grünen 1999 in acht der neun Bezirke nicht, die Vier-Prozent-Marke zu überschreiten. Der Zuspruch zu den Grünen ist in den Städten generell wesentlich höher als "am Land". Außerhalb Wiens kamen sie nur in Städten bzw. deren Umgebung - Salzburg, Mödling, Graz, Innsbruck und Bezirks Innsbruck-Land sowie den Bezirken Dornbirn und Feldkirch, über zehn Prozent; insgesamt in 21 der 121 Bezirke und Statutarstädte. Ebenfalls in 21 Bezirken konnten die Grünen keine vier Prozent der Wähler gewinnen, in 50 Bezirken waren es zwischen vier und sieben und in 29 Bezirken zwischen sieben und zehn Prozent.(APA)